10.08.2011, 09:23 Uhr

Amazon erholt sich nicht vom Cloud-Super-GAU

Nach wie vor hat Amazon mit den Auswirkungen des Totalausfalls eines Rechenzentrums in Irland zu kämpfen.
Vor allem die Daten europäischer Cloud-Kunden konnten bislang nicht vollständig wiederhergestellt werden. Dabei sind hauptsächlich Entwickler betroffen, die nicht mehr auf ihre Programme zugreifen können. Der Datenverlust ist eine Folge des Totalausfalls eines Rechenzentrums in Irland am Sonntag (Computerworld.ch berichtete). Ein Blitzschlag hatte die Stromversorgung gekappt. Zudem sprang die Notstromversorgung für das Data Center nicht an. «Wir machen ständig Fortschritte bei der Lieferung von Snapshots für die Wiederherstellung an betroffene Kundenkonten», heisst es auf der Statusseite von Amazon - eine verklausulierte Form, um zu sagen, dass eben noch nicht alles rund läuft. Ein Tag zuvor musste Amazon zugeben, dass ein Softwarefehler dazu führte, dass einige Momentaufnahmen des EBS-Speichers (Elastic Block Storage) fälschlicherweise als «nicht gebraucht» gekennzeichnet waren. Der Fortschritt, von dem Amazon spricht, ist vor allem wenig Trost für all jene Entwickler, die nach wie vor keinen Zugriff auf ihre Daten in der Amazons Elastic Compute Cloud haben. Diese beschweren sich zudem darüber, dass Amazon unzureichend seine Probleme kommuniziere. «Wir haben jetzt 48 Stunden lang gewartet und haben extrem wenig darüber erfahren, wann die Probleme gelöst sein werden», schreibt ein Programmierer auf der Support-Seite des Dienstes. Die Mühe, die Amazon mit der Wiederherstellung hat, zeigt einmal mehr, dass auch von Cloud-Daten ein Backup gemacht werden sollte. Ein Kunde weist denn darauf hin, dass man selbst eine Sicherungskopie erstellen sollte oder vermehrt Gebrauch von Amazons S3 Simple Storage Service machen sollte. «EBS ist nicht so zuverlässig wie man uns glauben machen will», schreibt er. Siehe auch: Die zehn grssten Cloud-Katastrophen



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