25.10.2012, 11:25 Uhr

Cloud-Computing lässt Datenverkehr anschwellen

Der Netzwerkriese Cisco stellt in einer Studie fest, dass sich der Datenverkehr in der Cloud bis 2016 versechsfachen wird.
Den meisten Cloud-Traffic werden Rechenzentren selbst verursachen, etwa durch Backups und Daten-Replikationen, und nicht durch Enduser
Der Cloud gehrt die Zukunft: Das ist das zentrale Ergebnis des heute veröffentlichten jährlichen Cisco Global Cloud Index (2011-2016). Demnach wächst im Rechenzentrum kein Bereich so schnell wie der Cloud-basierte Datenverkehr. Bis 2016 wird er um das Sechsfache auf 4,3 Zettabyte ansteigen. Der gesamte weltweite Datenverkehr in Rechenzentren erhöht sich um das Vierfache auf 6,6 Zettabyte. Dieser Datenmenge entsprechen 92 Billionen Stunden Musik, 16 Billionen Stunden Internet-Videokonferenzen via Webcam oder 7 Billionen Stunden High-Definition Video-Streaming. Der Cloud-Traffic macht damit in vier Jahren 64 Prozent des gesamten Datenverkehrs in Rechenzentren aus, im vergangenen Jahr waren es noch 39 Prozent. In der EMEA-Region (Europe, Middle East, Africa) ist der Trend zu Cloud Computing noch stärker als im weltweiten Durchschnitt. Von 2011 bis 2016 nimmt hier der jährliche Cloud-Traffic sogar um das Neunfache zu, von 21 auf 190 Exabyte. Dies entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von 55 Prozent. Der gesamte Datenverkehr über Rechenzentren steigt in diesem Zeitraum von 54 auf 295 Exabyte, also um das 5,4-Fache. So erhöht sich der Cloud-Anteil von 38 auf 64 Prozent.

Bei den Workloads, also den ausführbaren Diensten und Datenanfragen, sind die Zahlen entsprechend. Die Arbeitslast mit Cloud-Daten steigt in EMEA von 2011 bis 2016 um das 7,7-Fache von 0,7 auf 5,0 Millionen Cloud Data Center Workloads. Insgesamt wachsen die Workloads im Data Center um das 3,6-Fache von 2,2 auf 8,0 Millionen. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Wie gut ist die Schweiz gerüstet?

Schweiz hat beim mobilen Netzwerk Aufholbedarf

Ist die Schweiz gerüstet für dieses enorme Datenwachstum? Die Studie unterscheidet zwischen den Ländern, die gut vorbereitet sind (Cloud Prepared) und jenen, die noch Aufholbedarf haben (Cloud Emerging). Diese Einteilung basiert auf dem Netzwerk-Download und -Upload des Landes und der Latenzzeit. Bei den fixen Netzwerken zählt die Schweiz eindeutig zu den gut vorbereiteten Ländern. Anders sieht es beim mobilen Netzwerk aus: Dort hat die Schweiz ? wie viele andere Länder ? noch Verbesserungsbedarf.

«Der Cloud-Traffic nimmt in den kommenden Jahren durch zahlreiche neue Angebote deutlich zu», sagt Chris Martin, General Manager Cisco Schweiz. «Das starke Wachstum in der Nutzung von Rechenzentren und Cloud-Diensten ist ein globaler Trend. Die Menschen wollen überall, jederzeit und über jedes beliebige Gerät auf ihre persönlichen und geschäftlichen Daten zugreifen können. Immer mehr vernetzte Geräte und Objekte und das Internet der nächsten Generation werden zur Entwicklung der Data-Center-Virtualisierung und miteinander verbundener Clouds beitragen», führt Martin weiter aus.

Der grösste Anteil des Datenverkehrs wird jedoch von Rechenzentren sowie von Cloud-Computing-Prozessen verursacht, die im Hintergrund ablaufen ? nicht von Anwendern. Bis 2016 werden 76 Prozent des Traffics innerhalb der Data Center entstehen ? überwiegend durch Daten für Storage, Produktions- und Entwicklungsdaten erzeugt. Für weitere 7 Prozent ist der Verkehr zwischen Rechenzentren verantwortlich, etwa aufgrund von Datenreplikationen und Updates. Die restlichen 17 Prozent entstehen durch Nutzer, die für Internet, E-Mail oder Video-Streaming auf Cloud-Dienste zugreifen.



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