Spionagevorwürfe
29.01.2019, 06:05 Uhr

USA erheben Anklage gegen Huawei

Das US-Justizministerium hat den chinesischen Netzwerkausrüster Huawei offiziell angeklagt. China hat umgehend reagiert. Die Anklage wird als unfair und unmoralisch bezeichnet.
Huawei hat nun eine Anklage des US-Justizministeriums am Hals
(Quelle: NMGZ-Archiv)
Die US-Justiz hat Anklage gegen den chinesischen Smartphone- und Technologieriesen Huawei und dessen Finanzdirektorin Meng Wanzhou erhoben. Das Justizministerium warf Huawei, Meng und zwei Tochterunternehmen am Montag in 13 Anklagepunkten vor, gegen die Iran-Sanktionen verstossen zu haben.
Zwei Huawei-Tochterunternehmen wird zudem in zehn weiteren Anklagepunkten Industriespionage zur Last gelegt. Die chinesische Regierung kritisierte die Anklage scharf und sprach von «politischen Manipulationen».
Die Anklageerhebung belastet die ohnehin stark angespannten Beziehungen zwischen den USA und China weiter - und das inmitten der Gespräche für eine Beilegung des Handelsstreits zwischen beiden Ländern.

«Wiederholt gelogen»

Meng war Anfang Dezember auf Betreiben der US-Justiz in Kanada festgenommen worden. Washington fordert die Auslieferung der Tochter von Konzerngründer Ren Zhengfei. Peking hat scharf gegen das Vorgehen Kanadas und der USA protestiert.
Der amtierende US-Justizminister Matthew Whitaker sagte am Montag, der Auslieferungsantrag werde vor Auslaufen der Frist am Mittwoch eingereicht. Eine Gerichtsanhörung in Kanada ist für den 6. Februar angesetzt.
Die US-Justiz wirft Huawei, Meng und zwei Tochterunternehmen des Konzerns vor, zwischen 2007 und 2017 trotz der US-Sanktionen Geschäfte mit dem Iran gemacht und diese vertuscht zu haben. Meng soll dabei «wiederholt gelogen» haben.



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