17.11.2005, 21:32 Uhr

Still entsteht ein neues Betriebssystem

Mit dem Begriff Singularität bezeichnen Zukunftsforscher jenen Zeitpunkt, zu dem der technische Fortschritt so schnell abläuft, dass ihn der Mensch ohne technische Hilfsmittel überhaupt nicht mehr begreifen kann.
Rick Rashid, Forschungschef bei Microsoft, bastelt mit einer 35-köpfigen Crew an einem neuen Betriebssystem.
Eine solche Wende im kleinen Rahmen will jetzt Microsoft eingeläutet haben. Denn während die Welt seit Jahren auf den sich immer wieder verspätenden Windows-XP-Nachfolger, Windows Vista, wartet, bastelt die Forschungsabteilung der Redmonder seit gut zwei Jahren an einem völlig neuen Betriebssystem namens Singularity. Jetzt haben die Tüftler eigenen Angaben zufolge den ersten Prototyp der Software fertig gestellt. Dieser soll in erster Linie mit Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit und Sicherheit punkten.
Singularity habe mit Windows rein gar nichts gemein, so die Wissenschaftler. «Wir haben jede einzelne der rund 300 000 Codezeilen neu geschrieben», führt Galen Hunt, Leiter des Singularity-Projekts, aus. Dabei bringen die rund 35 involvierten Entwickler so genannte SIP (Software Isolated Processes) zum Einsatz, die geschlossene Objekträume darstellen. Weil diese nicht parallel genutzt werden können, sich keinen Speicher teilen und sich auch in keiner Weise gegenseitig beeinflussen können, sollen Applikationen und auch das Betriebssystem selber wesentlich stabiler laufen, verspricht die Gates-Company. Bei Singularity setzt Microsoft laut Hunt ausserdem auf eine spezielle Compiler-Version namens Sing#, die sich vom C#-Derivat Spec# ableitet.



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