03.04.2006, 17:46 Uhr

Schädlinge angeprangert

Kazaa, Spy-Axe, Mediapipe und Waterfalls heissen die Übeltäter, die Malware auf Computer einschmuggeln, so ein aktueller Report.
Die bekannte Tauschbörsensoftware Kazaa steht in der Kritik, weil sie andere Rechnersoftware modifiziert und Adware sowie Spyware einschleust.
Vor wenigen Tagen haben die Verbraucherschützer der «Stopbadware Coalition» ihren jüngsten Bericht veröffentlicht. Er nennt die Namen von Firmen, die so genannter Badware den Weg ebnen. Darunter fasst die Gruppe, die unter anderem von Google, Lenovo und Sun Microsystems gesponsert wird, alle lästigen bis illegalen Softwareprogramme zusammen, die Spyware, Viren, unerwünschte Werbung und ähnliche Cyber-Ärgernisse verbreiten. Prominentester Name auf der schwarzen Liste ist die populäre Peer-to-Peer-Tauschbörsensoftware (P2P) Kazaa von Sharman Networks. Bereits früher hatte Stopbadware den vermeintlichen Spyware-Blocker Spy-Axe als weiteren Übeltäter identifiziert. Ausserdem stehen das Download-Tool Mediapipe von Net Publican sowie Waterfalls 3, ein weit verbreiteter Bildschirmschoner von Screensavers.com, im Fadenkreuz von Stopbadware. Was ist den Tools im Detail vorzuwerfen? Beispielsweise modifizieren sie während der Installation heimlich andere Software auf dem Rechner, und sie lassen sich nicht mehr komplett deinstallieren, sagen die Verbraucherschützer. Der «Wasserfall» gebe zudem private Daten an Dritte weiter. Von den vier betroffenen Anbieterinnen äusserte sich nur Sharman zu den Vorwürfen. Sie bestreitet vehement, dass Kazaa Rechner mit Spyware infiltriere. Auch lasse sich das Tool vollumfänglich von der Festplatte tilgen. Falls dennoch Restdateien übrig blieben, so liege das am Windows-Betriebssystem, lässt Sharman ausrichten. Die Verbraucherschützer insistieren indes, dass das P2P-Tool zudem Adware aktiviere, deren man sich nur entledigen könne, indem man den entsprechenden Prozess im Windows Task-Manager lösche. Des weiteren beeinflusse Kazaa andere Programmroutinen.
Catharina Bujnoch



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