26.06.2006, 10:59 Uhr

Microsoft sagt WinFS endgültig ab

Microsoft hat die Entwicklung des verteilten Dateisystems WinFS beendet, das ursprünglich einmal eines der drei Kernfeatures von Windows Vista hätte werden sollen.
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Bill Gates kippt eines seiner Lieblingsprojekte.
Gemäss einem Blog-Eintrag des leitenden Entwicklers Quentin Clark Ende letzter Woche plant Microsoft von WinFS keine separate Auslieferung mehr. Das betreffe auch das angekündigte Beta-2-Release. Der Microsoft-Mann versucht die Abkündigung allerdings so zu verkaufen, als handle es sich lediglich um eine Änderung der Packaging-Strategie. Wichtige Elemente von WinFS würden ihren Weg in SQL Serverund ADO.NET finden. Deswegen sei WinFS als separates Produkt überflüssig, so Clark.
Viele der bereits zahlreichen Kommentatoren sehen das grundsätzlich anders. "WinFS is dead" schreibt einer kurz und knapp. WinFS war ursprünglich eines der Lieblingsprojekte von Microsoft-Gründer Bill Gates. Dieser hatte erst in der vergangenen Woche angekündigt, sich den Posten des Chief Software Architect zunächst mit Ray Ozzie zu teilen und sich ab Mitte 2008 dann schwerpunktmässig seinen philanthropischen Aktivitäten zu widmen.
Noch im Jahr 2003 hatte Gates WinFS als den ,,Heiligen Gral" von Windows Vista bezeichnet, das damals noch unter dem Codenamen Longhorn firmierte. Das Dateisystem sollte zusammen mit Indigo (heute Windows Communications Framework) und Avalon (heute Windows Presentation Foundation) die Eckpfeiler des Windows-XP-Nachfolgers bilden.
Die Abkündigung ist nun insbesondere peinlich für Gates. Der hatte noch letzte Woche in einem Interview mit Cnet versprochen, er werde dafür sorgen, dass nun Ozzie für WinFS die Fackel tragen werde.



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