Eidgenössische Kommission für Frauenfragen 01.07.2021, 14:14 Uhr

Digitaler Graben zwischen Frauen und Männern droht

Zu wenig Frauen zieht es in die IT. Das kritisiert auch die Eidgenössische Kommission für Frauenfragen und warnt vor einem digitalen Graben zwischen den Geschlechtern.
Nur 15 Prozent der Beschäftigten in der IT sind Frauen
(Quelle: FotografieLink/Pixabay)
Die Geschlechtergerechtigkeit bei der Digitalisierung wird in der Schweiz bisher ungenügend berücksichtigt. Die Eidgenössische Kommission für Frauenfragen (EFK) ortet Handlungsbedarf auf verschiedenen Ebenen. So sind die Frauen in IT-Berufen untervertreten.
In dieser Branche sind nämlich nur 15 Prozent der Beschäftigten Frauen. Wie die EFK schreibt, führt dies dazu, dass digitale Produkte vornehmlich auf Männer ausgerichtet sind. 
Die Weiterbildung müsse für alle zugänglich sein, unabhängig von Arbeitspensum, Bildungsstand oder Familiensituation. Im Zusammenhang mit dem lebenslangen Lernen sollten hier auch Teilzeitbeschäftigte - heute zum Grossteil Frauen - Zugang zur Weiterbildung erhalten. 
Um Betreuungsarbeit, Beruf und Weiterbildung zu vereinbaren, müssten die Risiken des digitalen Wandels einbezogen werden, fordert die EFK weiter. Die Home-Office-Erfahrungen aus der Covid-19-Pandemie sollten darum aufgearbeitet und Lücken geschlossen werden. 
Von der Plattform-Wirtschaft verlangt die EFK, dass sie die sozialen Bedingungen einhält und prekäre Arbeitsbedingungen ausschliesst. Obwohl in der Schweiz wenig verbreitet, würden Frauen mit beschränktem Zugang zum Arbeitsmarkt bereits heute in prekäre Plattformarbeit gedrängt. 
Die Kommission fordert den Bundesrat auf, seine Strategie «Digitale Schweiz» aus Geschlechtersicht zu überarbeiten und Massnahmen für eine geschlechtergerechte Digitalisierung zu ergreifen. Die Kommission bringt ihre Forderungen auch an der Frauensession vom 29. und 30. Oktober ein.



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