Einblick in Interaktion 03.08.2018, 06:52 Uhr

CCleaner spioniert Nutzerverhalten aus

Das System-Tool CCleaner sammelt vermehrt Daten seiner Nutzer. Notwendig sei dies für Analysezwecke und schnellerem Bug Fixing, rechtfertigt sich der Hersteller. Dennoch ist es fast unmöglich, den Datenfluss zu deaktivieren.
(Quelle: Sharaf Maksumov / Shutterstock.com)
Das Windows-Reinigungs-Tool CCleaner spioniert seit dem Update auf Version 5.45 seine Nutzer aus. Offiziell heisst es, dies geschehe nur zu Analysezwecken. Fragwürdig ist die Vorgehensweise dennoch.
Erst Ende vergangenen Jahres wurde das bis dato so beliebte Tool von Hackern missbraucht, um Malware auf den Geräten der Nutzer zu verteilen. Und jetzt gibt es ein neues Ärgernis für die User. Nun ist es vom Hersteller Piriform allerdings hausgemacht. Diesmal geht es um die Überarbeitung der Privatsphäre-Einstellungen.
Wie das Portal Ghack berichtet, haben die Nutzer zwar die Möglichkeit, in den Einstellungen die Systemüberwachung und das Monitoring zu deaktivieren. Beim nächsten Start des Programms würden diese beiden Optionen jedoch automatisch wieder auf aktiv gestellt.

Beenden des Tools nur über Task Manager möglich

Zudem ist es nun schwieriger geworden, das Tool überhaupt zu beenden. Wer wie gewohnt auf das X-Symbol klickt, schliesst den CCleaner nicht etwa, sondern minimiert das Programm lediglich. Im Hintergrund ist es jedoch weiterhin aktiv. Wer das Tool beenden will, muss das über den Task Manager bewerkstelligen. Dieser lässt sich per Tastenkürzel [Strg] + [Shift] + [Esc] öffnen.
Im Changelog des Updates wird diese Entwicklung damit begründet, dass die Daten für ein detailliertes Reporting für Bug Fixes und Verbesserung des Programms benötigt würden. Ausserdem versucht Piriform damit zu beschwichtigen, dass die Daten anonymisiert erhoben und keine personenbezogenen Informationen gesammelt werden. Um welche Daten es konkret geht und wie diese gespeichert werden, hat der Hersteller hingegen nicht mitgeteilt.
Inzwischen hat der Anbieter jedoch Nachbesserungen versprochen. Man arbeite daran, dem Nutzer wieder mehr Kontrolle zu überlassen. Wann es allerdings so weit ist, steht noch nicht fest. Bis dahin ist allerdings davon abzuraten, Version 5.45 zu nutzen.



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