01.09.2005, 17:10 Uhr

Kosten senken mit optimaler Sicherheit

Tiefe Kosten, hohe Qualität und optimale Sicherheit: International tätige Schweizer Unternehmen setzen auf Outtasking der Enterprise Network Services.
Bei vielen Schweizer Unternehmen steht bei strategischen Make-or-Buy-Überlegungen nicht primär Full-Outsourcing im Vordergrund, es wird vielmehr sehr differenziert die Frage nach der richtigen Fertigungstiefe gestellt. Für die IT lau-tet diese: Welches sind die strategischen Kernbereiche der IT und welche Bereiche stellen keinen Wettbewerbsvorteil dar?
Zu letzteren gehört in den allermeisten Fällen der Bereich Enterprise Network: Unternehmen mit mehreren Standorten sind auf ein unternehmensweites, zuverlässiges und sicheres Datennetz angewiesen. Neben diesem Wide-Area-Network (WAN) spielt der kontrollierte Internetzugang sowie die sichere Anbindung mobiler Benutzer und Heimarbeitsplätze eine immer wichtigere Rolle. Moderne Geschäftsmodelle erfordern zudem oft die transparente Integration von Lieferanten und Kunden. So vielfältig und komplex die Anforderungen an ein Enterprise Network sein mögen, strategisch muss es als Commodity betrachtet werden - ein eindeutiger Wettbewerbsvorteil gegenüber dem Mitbewerb wird kaum geschaffen. Ziel eines Unternehmens muss daher sein, für ihr Enterprise-Network die Aspekte Qualität, Risiko und Kosten zu optimieren.

Drei strategische Optionen

Im Wesentlichen hat ein Unternehmen drei Optionen, ihr Enterprise-Network zu betreiben: Entscheidet sich ein Unternehmen für ein unternehmensweites Frame-Relay- oder MPLS-Netzwerk, bindet es sich zwangsläufig an einen globalen Internet-Service-Provider (ISP). Die Single-Provider-Strategie lohnt sich in der Regel für ein Schweizer Unternehmen nicht: Die ISP Kosten sind horrend, die Support-Qualität wegen mangelnder Kundennähe oft unbefriedigend.
Die ISP Kosten werden optimiert, sobald ein Unternehmen sich für eine Multi-Provider-Strategie entscheidet. Das Enterprise-Network besteht aus einem Mix aus passenden Angeboten verschiedener ISP und das Unternehmen konzentriert sich auf das Management der Schnittstellen. Die Praxis zeigt, dass in diesem Fall der Aufwand für das Contract Management und für den Betrieb der heterogenen Netze stark zunimmt. Unter dem Strich kann aber gegenüber einer Single-Provider-Strategie mit einer Kosteneinsparung von etwa 20% gerechnet werden.
Weitere markante Kos----ten--einsparungen von
bis zu 30% gegenüber der zweiten Strategie ermöglicht die dritte Option: das Outtasking des Unternehmensnetzes an einen spezialisierten Provider. Ein Anbieter von Enterprise-Network-Services (ENS) agiert als Generalunternehmung und bietet seinen Kunden umfassende Unternehmensnetze aus einer Hand. Ein ENS Provider unterstützt Unter-nehmen bereits bei der Konzeption des unternehmensweiten Netzwerks.Im Auftrag evaluiert er den idealen Mix der Angebote der besten Provider. Er kombiniert im Sinne seines Kunden die richtigen Technologien wie MPLS, IPSEC- oder TLS-VPN und gewährleistet mit dem Einsatz der richtigen Komponenten die geforderte Sicherheit in Bezug auf Verfügbarkeit, Integrität und Vertraulichkeit.

Nutzen von ENS

Der Hauptnutzen für den Kunden entfaltet sich im Betrieb. Mit dem ENS Provider hat der Kunde einen einzigen Ansprechpartner (und damit ein Service-Level-Agreement) für alle Belange rund um sein Unternehmensnetz. Er reduziert so die
Komplexität seines Netzes auf die Definition und periodische Überprüfung messbarer Key-Performance-Indikatoren (KPI). Die Auslagerung des Unternehmensnetzes an einen spezialisierten ENS Provider hat für ein Unternehmen grossen Nutzen auf verschiedenen Ebenen:
1. Qualität: Die Serviceleistung des Providers wird durch ein verbindliches Service-
Level-Agreement definiert. Das wesentlichste Qualitätsmerkmal der Outtasking-Strategie gegenüber der Multi--Provider-Strategie ist, dass der ENS Provider die Möglichkeit hat, die End-zu-End-Performance zu gewährleisten. Er agiert als Single-Point-of-Contact gegenüber dem Kunden und kann so effiziente Problem- und Change-Management-Prozesse garantieren.
2. Risiko: Im Rahmen seines Services ist der ENS Provider für den zuverlässigen Betrieb von Netzwerksicherheitskomponenten wie Firewalls, VPN-Gateways oder Proxys verantwortlich. Er unterstützt seine Kunden auf taktischer und operativer Ebene des Sicherheitsmanagements und stellt die Überwachung rund um die Uhr sicher. Dank Skaleneffekte kann der ENS Provider ausgewiesene Sicherheitsprofis einsetzen, die der Kunde für sich alleine nie im Zugriff hätte. Im Weiteren übernimmt der ENS Provider die Hauptrisiken bezüglich ISP und eingesetzter Technologie, damit reduzieren sich die Risiken für den Kunden erheblich.
3. Kosten: Gegenüber einer Multi-Provider-Strategie kann ein Unternehmen durch Outtasking an einen ENS Provider bis zu 30% an Gesamtkosten einsparen. Diese Kosteneinsparung wird hauptsächlich durch die Skaleneffekte des Providers erreicht: Gegenüber den ISP verfügt der ENS Provider über wichtige Buying Power und kann für seine Kunden beste Preise erzielen. Dank homogener Anforderungen mehrerer Kunden kann der Provider Investitionen in ITInfrastruktur und Service-Organisation poolen und seinen Kunden flexible Preismodelle bieten.

Ausblick

Bei Enterprise Network Services geht es längst nicht mehr um den isolierten Betrieb von WAN oder VPN. Getrieben durch die zunehmende Konvergenz von Daten und Sprache kommen mehr und mehr hybride Anforderungen auf. So werden ENS Provider ihre Angebote in naher Zukunft um Funktionen wie Quality-of-Service oder Voiceover-IP erweitern müssen
Martin Trachsel



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