Firmenfachbeitrag 18.12.2023, 08:20 Uhr

Eine hybride Cloud für das Schweizer Health-Ökosystem

Die Zukunft liegt in der Cloud – das gilt auch für Gesundheitsversicherer.
Welche Cloud soll es sein – Private oder Public?
(Quelle: Centris AG)
Die Centris setzt auf eine Kombination aus Private und Public Cloud, um ihren Versicherungskunden Vorteile wie Skalierbarkeit, Sicherheit, Flexibilität und eine bessere Vernetzung zu Ökosystemen zu ermöglichen.
Wie in vielen anderen Bereichen hat die Cloud in den letzten Jahren auch in der Kranken- und Unfallversicherungsbranche Einzug gehalten. Beschleunigt wird diese Entwicklung durch den Ruf von Politik und Gesellschaft nach einer kosteneffizienten und vernetzten Gesundheitsvorsorge. Die Versicherer wünschen zuverlässige Software- und Plattform-Services und deren bedarfsabhängigen Bezug. Die Entkoppelung von Applikation und Maschine im Rahmen der Virtualisierung und Containerisierung steigert die Skalierfähigkeit und Flexibilität von Software und Plattformen und ermöglicht so eine effizientere Nutzung.

Welche Cloud soll es sein – Private oder Public?

Die Centris ist sich schon lange bewusst, dass Cloudtechnologien langfristig der neue Standard für Versicherungen sein werden. Dabei stellt sich für alle beteiligten Unternehmen jedoch die Frage: Private Cloud oder Public Cloud? Obschon beide Optionen ähnliche Features bieten, gibt es fundamentale Unterschiede: So ist bei einer Public Cloud die Skalierbarkeit praktisch grenzenlos und der Zugriff weltweit möglich. Ebenso ist der Austausch von Informationen zwischen Akteuren, die sich in der gleichen Cloud bewegen, einfacher. Private Clouds andererseits verwalten Systeme und Daten in einem exklusiven und den Kunden bekannten Rechenzentrum. Gerade für Schweizer Versicherer ist die Gewissheit, dass die Daten in der Schweiz bleiben, ein wichtiger Faktor.
Die Centris hat sich in dieser Frage für eine hybride Cloudstrategie entschieden, bei der die Vorteile beider Clouds gezielt genutzt werden. Die Private Cloud im eigenen Rechenzentrum mit dem Label «Stored in Switzerland» kommt dabei vor allem für Kernsysteme in Frage, die kaum «Cloud-native» angeboten werden. Die Public Cloud hingegen soll mehrheitlich für Integrationsthemen, Datenanalyse und Services auf Basis künstlicher Intelligenz sowie mit Bezug zu Endkunden eingesetzt werden, beispielsweise für Frontends zu Kunden und Versicherten. Zudem bietet die Public Cloud als offene Plattform eine wichtige Grundlage für die Vernetzung und den Datenaustausch mit anderen Akteuren im Gesundheitswesen. Die rasche Integration bestehender Applikationen und Systeme mit Anschluss an alle wichtigen Businessnetzwerke ermöglicht den gemeinschaftlichen Aufbau weitreichender Ökosysteme.
Kurzfristig nutzt die Centris so die jeweiligen Stärken beider Clouds zum Vorteil ihrer Kunden. Mittel- und langfristig sichert sich das Unternehmen darüber hinaus die Flexibilität, sich kommenden Veränderungen anzupassen: Sollten sich die Vorteile zugunsten einer der beiden Clouds verschieben, ist die Centris bereit mitzugehen.

Openshift – die Private Cloud

Schon vor einigen Jahren investierte die Centris in den Aufbau einer eigenen Plattform mit Container-Architektur und erstellte eine Private Cloud auf Basis der Openshift-Plattform von Red Hat. Heute laufen bereits erste Workloads auf dieser Plattform. Schwergewichtige Systeme wie zum Beispiel Syrius, das Herzstück von Centris’ Swiss Health Platform (SHP), werden migriert, sobald die Software containerfähig ist.
Die Vorteile der neuen Plattform sind deutlich. Eine Befragung der Kundenversicherungen zeigte, dass diese insbesondere eine rasche Bereitstellung von Testumgebungen sowie eine schnelle Skalierung wünschen. In der Private Cloud kann eine neue Syrius-Entwicklungs- und Testumgebung sofort eingerichtet und zur Verfügung gestellt werden. Für die Versicherer bedeutet dies, dass sie eine Syrius-Instanz mit ein paar Umsystemen auch nur zur temporären Nutzung, etwa um etwas zu testen, bestellen können. Und das bei voller Kostentransparenz.

Azure – die Public Cloud

Zurzeit läuft der Aufbau einer Public Cloud auf der Microsoft-Azure-Plattform. Vorerst sollen Themen in Azure aufgebaut werden, bei denen die Versicherer von der treibenden Kraft der Hyperscaler profitieren können, wie zum Beispiel Data-Science und künstliche Intelligenz. Ebenfalls gilt dies für alle frontorientierten Anwendungen sowie die Integration von Partnern zu einem gemeinsamen Netzwerk.
Als zentrales Element in Centris’ Strategie zum Aufbau eines umfassenden Schweizer Health-Ökosystem ist das SHP API Gateway, die neue Schnittstellenplattform der Swiss Health Platform, einer der ersten Kandidaten für die Migration in Azure. Sie stellt fachlich modellierte Schnittstellen für Lese- und Schreibzugriffe zur Verfügung, die sowohl von Apps als auch von externen Systemen genutzt werden können. Hinter dem API Gateway befindet sich die SHP Data Platform, die Veränderungen in den Kernsystemen streamt. Nebst der Integration bietet die Datenplattform der SHP eine Entkoppelung vom Kernsystem, sodass ein Datenzugriff möglich ist, auch wenn die Backend-Systeme einmal nicht bereitstehen.
Bei der Public Cloud bestehen seitens der Kunden allerdings vielerorts noch offene Fragen zu den Themen Governance und Datenhaltung beziehungsweise Datenschutz. Dabei geben verschiedene Regulationsbehörden inzwischen zu verstehen, dass sie einem Public-Cloud-Einsatz grundsätzlich zustimmen. Es liegt deshalb nun an den Versicherern, den Schritt zu wagen.

Eile mit Weile – dank langjähriger Verträge

2023 aufbauen, 2024 testen und lernen, 2025 und 2026 dann Migration erster Kundensysteme – die Cloudtransformation benötigt viel Zeit. Die Centris nimmt sich die Zeit, um eine gelungene Transformation zu gewährleisten. «Wir wollen zuerst lernen und nichts überstürzen, um die Thematik zusammen mit unseren Kunden genau zu analysieren und ihnen gegenüber transparent zu sein», sagt CEO Patrick Progin.
Eine Vielzahl namhafter und langjähriger Versicherungskunden der Centris bewiesen erst kürzlich ihr Vertrauen in die aufgezeigte hybride Cloudstrategie, indem sie ihre Verträge mit der Outsourcerin bis 2030 erneuerten. Die Centris werde die dadurch verfügbare Zeit nutzen und sich gewissenhaft der Umsetzung ihrer Strategie widmen, um die Kunden mit einem rundum erneuerten und zukunftsgerichteten Cloudangebot zu bedienen, bekräftigt Progin: «Das Ergebnis wird ein im Schweizer Gesundheitsmarkt einmaliges Ökosystem sein, das alle beteiligten Akteure vernetzt.»
Zum Autor
Patrick Progin:
Centris AG
Patrick Progin: ist seit 2004 CEO der Centris AG. Zuvor war er CIO und Verwaltungsrat bei Swisslife und La Suisse Versicherung.
Zum Unternehmen: Mit dem grössten Health-Insurance-Ökosystem der Schweiz unterstützt die Centris die schweizerischen Kranken- und Unfallversicherer bei der Digitalisierung ihres Geschäfts. Das Angebot umfasst effiziente und sichere IT-Lösungen von der Einzelapplikation bis zum umfassenden Gesamtsystem für das Firmen- und Privatkundengeschäft. In Solothurn beschäftigt die Centris rund 300 Fachkräfte aus der IT- und Versicherungsbranche. Zu den Kunden zählen u. a. Allianz Suisse, Aquilana, Assura, AXA, Baloise, EGK, Generali, Helsana, Helvetia, innova, Die Mobiliar, ÖKK, Solida, SWICA, Sympany sowie die Vaudoise Versicherungen. Über die Systeme der Centris werden die Rechnungen von rund der Hälfte aller Versicherten im Land verarbeitet.
Mehr Informationen: www.centrisag.ch
Dieser Beitrag wurde von der Centris AG zur Verfügung gestellt und stellt die Sicht des Unternehmens dar. Computerworld übernimmt für dessen Inhalt keine Verantwortung.



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