Netapp 29.10.2013, 18:58 Uhr

So entstehen innovative Produkte

Auf dem Innovation Day präsentierten Netapp, Cisco, Microsoft, Swisscom und Fujitsu ihre innovativen Lösungen. Aber wie funktioniert das überhaupt mit den Super-Ideen, und an welchen Merkmalen kann man sie erkennen?
Country Manager Remo Rossi hielt die Eröffnungskeynote auf dem Netapp Innovation Day in Baden.
Woran erkennt man eigentlich innovative Ideen? Remo Rossi, Country Manager von Netapp Schweiz, nahm einen ganz langen Anlauf. Als die erste automatische Waschmaschine 1951 auf den Markt kam, habe anfangs nur ein kleiner, experimentierfreudiger, weiblicher Kundenkreis davon Kenntnis genommen. Das praktische Gerät ersparte den Müttern kinderreicher Familien jedoch fast 6 Stunden Arbeit pro Tag. Der Schneeball kam ins Rollen. Frauen hatten plötzlich Zeit und Musse, bezahlte Jobs in der Wirtschaft anzunehmen. Und in der Tat ist statistisch belegt, dass der Anteil weiblicher Erwerbsarbeit in den USA seit 1951 stark anstieg. Die Waschmaschine habe die Gesellschaft stärker verändert als das Internet, meinte Rossi und zitierte dabei den südkoreanischen Wirtschaftswissenschaftler Chan Hanjoon, der Ähnliches beobachtet haben soll.

Edison hat die Glühbirne geklaut

Nicht immer verläuft die Erfolgsgeschichte innovativer Superideen so gradlinig. Und manchmal werden gute Ideen einfach geklaut. Dem Genie Thomas Edison mit seinen über 700 Patenten wird gemeinhin die Erfindung der Glühbirne (1880) zugeschrieben. Den entscheidenden Geistesblitz hatte aber in Wahrheit ein gewisser Joseph Wilson Swan zwei Jahre zuvor. Edison verbesserte die Idee, indem er die Lebensdauer des Glühfadens entscheidend verlängerte und damit dem Geistesblitz Swans zur Marktreife verhalf. Der Erfinder fiel der Vergessenheit anheim, der Unternehmer ging in die Geschichtsbücher ein.
Ob Netapps Innovationen in die IT-Geschichtesbücher eingehen werden, diese Frage wollte Rossi zwar nicht umstandslos mit Ja beantworten. Für ihn steht aber fest: Netapp macht die IT intelligenter, kostengünstiger und flexibler. Rossi nennt als ein Beispiel unter vielen Netapps Scale-Out-Storage-Lösung "Clustered Data OnTap" (cDOT), ein unterbruchfreier Speicher nunmehr in der dritten Generation, den Netapp 2012 auf den Markt brachte. Zu den Benefits zählen Effizienz, Automation, unterbruchfreie IT-Operationen und eine wirksame Datensicherheit. Laut Netapp lassen sich mit cDOT rund 50 Prozent der herkömmlichen Storage-Kosten einsparen und SAP-KOpien in Sekunden anfertigen. Zum Kundenstamm gehören unter anderem Swisscom, die Amazon Web Services, die Deutsche Telekom und der Telko-Dienstleister Orange. Netapp-Partner Cisco hob besonders seinen in diesem Jahr auf den Markt gebrachten FlexPod hervor, eine "konvergente Infrastruktur-Komponente", die aus Server, Storage, Networking, Management und Hypervisor besteht. In der Schweiz nutzen gut 100 Unternehmen den FlexPod, weltweit sind es 2800. "Wir haben die SAP-Hana-Cloud auf dieser Plattform integriert", sagte Christian Martin, Country Manager von Cisco Schweiz. Auch Microsofts private Cloud (unter Hyper-V) sowie VMware, Citrix und Red Hat laufen darauf. Nächste Seite: Die Cloud-Pläne der Swisscomm

Ausblick: Swisscom-Cloud 2014

Einen Ausblick auf die Cloud der Zukunft gaben die beiden Swisscom-Manager Oliver Klaus (Head of Swisscom Consulting) und Eduard Modalek (Head Products & Solutions).Unter dem Titel "My Digital Life" will der Telkoriese eine Privatanwender-Cloud für Videos, Fotos und Dokumente wie Zahlungen (plus Workflow) und Versicherungspolicen anbieten. "Jeder Schweizer Bürger bekommt eine persönliche virtuelle Maschine", sagte Swisscoms Oliver Klaus. Denn Speicherbedarf schätzt er auf etwa 40 ExaByte. Die Swisscom-Cloud der Zukunft wird Klaus und Modalek zufolge aus drei Angebotsvarianten bestehen: 1) Enterprise Cloud: IT Architekt Für Applikationen wie SAP, Microsoft, Citrix und Oracle. Als Hypervisos dient VMware. 2) Service Cloud: Endanwender Für Apps wie das Konferenzsystem Cisco WebEx oder dem Business-Software-Anbieter Netsuite, der Oracle-Chef Larry Ellison gehört. Als Virtualisierungsplattform dient Open Stack. Über ein sogenanntes "Service Mesh Layer" können Endanwender auch auf Applikationen der Enterprise Cloud zugreifen. 3) Application Cloud: Aplication Developer Als Entwicklungsplattform (Platform as a Service) dient die Open-Source-Lösung Cloud Foundry, als Virtualisierer Open Stack. Mit der Aplication Cloud adressiert der Telko-Anbieter einen neuen Anwendertyp, den er bislang noch nicht auf der Kundenliste hatte: den Software-Entwickler. "Diese Cloud-Typen haben wir in den nächsten Monaten auf der Agenda", sagte Swisscoms Oliver Klaus. Erste Angebote sollen Anfang 2014 auf den Schweizer Markt kommen.



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