Hier investiert die Schweiz in die IT-Zukunft

Verschriebene Digitalisierung

So sehr die Post beim E-Voting wie der sichere Sieger aussieht, so sehr hat sie den Vorsprung beim E-Health verschenkt. Anstatt das bereits etablierte Patientendossier aus Genf weiterzuentwickeln, kündigte die Post vor rund einem Jahr an, auf die Standardlösung von Siemens Healthineers setzen zu wollen. Die bestehenden E-Health-Services sollen mittelfristig in die neue Lösung überführt, das Nach­folgeprodukt dann bis Anfang 2020 zertifiziert werden, hiess es. Im Frühjahr 2020 wird das elektronische Patientendossier zur Pflicht bei den Spitälern.
Die Versicherung Swica lancierte mit santé24 ein eigenes Telemedizin-Angebot
Quelle: Swica/Ben Blankenburg
Bereits im August vergangenen Jahres wurde in Basel-Stadt das erste Patientendossier lanciert. Regierungsrat Lukas Engelberger hatte im Universitätsspital Basel sein persönliches «myEPD» eröffnet. Damit war er allerdings etwas voreilig. Denn mittlerweile hat sich der Kanton schon wieder von der Lösung verabschiedet. «Es hat keinen Wert, dass jede Region ihr eigenes System umsetzt», kommentierte Burkhard Frey, Präsident des Trägervereins E-Health Nordwestschweiz, den Entscheid. Basel-Stadt schliesst sich nun dem System der Kantone Bern, Zug und Zürich an. Dort und in fünf weiteren Kantonen haben sich die Spitäler in der Stammgemeinschaft XAD zusammengeschlossen. Sie deckt mittlerweile fast die gesamte Deutschschweiz ab. Der Technologiepartner für die Umsetzung ist Swisscom Health.
Im ambulanten Bereich bietet Medgate seit Jahren medizinische Konsultationen am Telefon oder Computer an. Neu auch unterwegs via App am Smartphone oder Tablet. Die Kunden der Krankenkasse Swica müssen für die telemedizinischen Dienstleistungen noch zum Hörer greifen oder den Webbrowser öffnen. Denn trotz Praxisbewilligung funktioniert der Service «santé24» nur auf den traditionellen Kommunikationskanälen. Ob ein Symptom auf eine spezifische Erkrankung hinweist, können die Swica-Kunden mit der «Benecura»-App aber auch selbst überprüfen.



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