Best Practice 30.08.2021, 07:30 Uhr

«Der Online-Handel ist für uns strategisch wichtig»

Auch für traditionelle Musikhäuser wie Musik Hug wird der Online-Handel immer wichtiger. Mit einer neuen E-Commerce-Lösung macht man sich dort nun fit für die Zukunft und verbessert interne Prozesse, erklärt der Filialleiter Martin Scheidegger im Interview.
Zur Person: Martin Scheidegger amtet seit der Fusion von Musikpunkt und Musik Hug als Leiter der Filiale in Kriens. Davor war er mehr als acht Jahre Geschäfts­leitungsmitglied von Musikpunkt, zudem ist er Mit­inhaber von Musik Hug.
(Quelle: Musik Hug)
Anfang 2021 hat sich das Zürcher Traditions­unternehmen Musik Hug mit Musikpunkt, einem Spezialisten für Blasmusik und ­Perkussion aus der Innerschweiz, zusammengeschlossen. Mit der Fusion kamen nicht nur Änderungen in der Firmenstruktur. Auch An­passungen bezüglich der Firmen-IT wurden vorgenommen. Im Interview erzählt Martin Scheidegger, Leiter der Musik-Hug-Filiale in Kriens, weshalb nebst dem Wechsel auf ein neues ERP-System auch gleich noch eine neue E-Commerce-Lösung ­eingeführt wurde. Zudem berichtet er, welche Ver­besserungen damit für das Unternehmen und seine Kundschaft erzielt werden konnten und welche Heraus­forderungen es während des Projekts zu meistern gab.
Computerworld: Welche Rolle spielt der Online-Handel heute und in Zukunft für Musik Hug?
Martin Scheidegger: Der Online-Handel ist für uns strategisch wichtig. Einerseits bietet er Umsatzpotenzial, andererseits soll die Online-Abbildung von Musik Hug auch Kundschaft für den stationären Handel begeistern.
CW: Wie haben sich die Ansprüche der Kundinnen und Kunden verändert?
Scheidegger: Besonders stark gewandelt hat sich die Geschwindigkeit – und zwar in allen Facetten: Von der Reaktionszeit bei Anfragen über die Performance des Shops und der Anzahl Klicks bis hin zum Ziel sowie der Lieferbarkeit. Weiter ist auch professioneller Content immer wichtiger geworden. Denn dies schafft nicht nur Vertrauen, sondern holt auch die Kundschaft ab.
CW: Was waren die Hauptgründe für die Einführung der neuen E-Commerce-Plattform?
Scheidegger: Musikpunkt ist auf das ERP von Musik Hug umgestiegen. Das war der eine Hauptgrund für die Einführung der neuen E-Commerce-Lösung. Dies machte einen Wechsel der Plattform oder der Schnittstellen notwendig. Der zweite Hauptgrund war die Eliminierung von Schnittstellen zwischen einer externen Lösung und dem ERP.
CW: Welche Herausforderungen galt es im Verlauf des Projekts zu meistern?
Scheidegger: Die Zusammenarbeit mit dem Anbieter sowie die Zuteilung der Aufgaben funktionierte im laufenden Prozess gut. Allerdings hätten wir bestimmte Auf­gaben und Organisationspunkte vorab besser definieren müssen. So gab es Effizienzverluste aufgrund nicht ganz klarer Definitionen. Ausserdem waren alle Mitarbeitenden seitens Musik Hug noch ins bestehende Geschäft integriert und mit einem räumlichen Umzug beschäftigt gewesen. Die grösste Herausforderung war es somit, dies alles unter einen Hut zu bringen.
CW: Welche Verbesserungen konnten Sie mit der neuen Lösung für sich und Ihre Kundschaft erzielen?
Scheidegger: Wir konnten sicherlich insofern von der Einführung der neuen Plattform profitieren, als dass wir Update-Problematiken seitens der Schnittstelle eliminieren konnten. Zudem haben wir nun alle Kundenbewegungen neu in einem System. Zugegebenermassen konnten hingegen für die Kundinnen und Kunden aus meiner Sicht aktuell noch keine grossen Verbesserungen erzielt werden. Hier stehen wir derzeit noch in engem Kontakt mit dem Anbieter, um technologische Aspekte umzusetzen, welche die Kundenreise verbessern sollen.
CW: Inwiefern hilft Ihnen der neue Webshop dabei, mit der Konkurrenz im Online-Handel mitzuhalten?
Scheidegger: Uns helfen vor allem Aktivitäten im E-Marketing-Bereich – beispielsweise Investitionen in die Suchmaschinenoptimierung oder auch Marketplaces.
CW: Welche Tipps können Sie anderen Firmen bezüglich der Umsetzung solcher Projekte mitgeben?
Scheidegger: Besonders wichtig ist eine gründliche Projektorganisation. Weiter sollte sehr gut geprüft werden, ob die Shop-Lösung überhaupt zum Unternehmen passt – inhaltlich, technologisch, aber auch ideell. Nützlich ist schliesslich auch das Einholen von Referenzen.



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