Dank klappbarer Propellerarme 12.12.2018, 14:35 Uhr

Drohne fliegt durch enge Löcher

Die Universität Zürich hat eine Drohne entwickelt, die ihre Propellerarme im Flug einfahren kann. Sie macht sich so klein, dass sie durch enge Spalten und Löcher passt und dadurch bei Naturkatastrophen die Rettungsteams unterstützen kann.
Die Drohne klappt sich während des Flugs zusammen, um Ritzen oder kleinere Löcher in der Wand besser zu passieren
(Quelle: UZH)
Drohnen können nach einem Erdbeben oder während eines Brandes eine grosse Hilfe sein: Die fliegenden Roboter suchen nach eingeschlossenen Personen und zeigen den Rettungsteams den Weg. Dabei müssten sie nicht selten durch einen Riss in der Wand, ein halb offenes Fenster oder ein Gitter ins Innere eines Gebäudes fliegen – was aufgrund der Grösse der Drohnen oft nicht möglich ist.
Forschende der Robotics and Perception Group an der Universität Zürich (UZH) und des Laboratory of Intelligent Systems an der ETH Lausanne (EPFL) – beide sind Teil des vom Schweizerischen Nationalfonds finanzierten Nationalen Forschungsschwerpunkts (NFS) Robotik – haben nun eine faltbare Drohne entwickelt. Inspiriert von Vögeln, die bei Platzknappheit ihre Flügel in der Luft falten, klappt sich auch die Drohne zusammen, um Ritzen oder kleinere Löcher in der Wand besser zu passieren. Während des Weiterflugs vergrössert sie sich dann wieder und transportiert sogar Gegenstände.
«Unsere Lösung ist mechanisch gesehen recht einfach. Aber dank der integrierten Wahrnehmungs- und Kontrollsysteme ist unsere Drohne sehr vielseitig und autonom», erklärt Davide Falanga, UZH-Forscher und Erstautor der dazu veröffentlichten Studie. So kann diese Drohne im Vergleich zu anderen auf engstem Raum manövrieren und jederzeit einen stabilen Flug garantieren.
Die beiden Teams aus Zürich und Lausanne entwarfen zusammen den Quadrokopter mit vier unabhängig drehbaren Propellern. Diese sind auf mobilen Armen montiert, die sich dank Servomotoren um den Hauptrahmen schwenken lassen. Das Steuerungssystem reguliert in Echtzeit jede neue Position der Arme und passt je nach Schwerpunkt die Propellergeschwindigkeit an.



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