Ade UKW!

Der Himmel ist voll

Nach dem Ende der analogen Telefonie ist ab 2019 die analoge Radioübertragung an der Reihe, durch eine digitale Lösung ersetzt zu werden. Dies hat die Arbeitsgruppe Digitale Migration (DigiMig), bestehend aus Vertretungen von öffentlich-rechtlichen und vielen privaten Radioanbietern, im Jahr 2014 in einem Ablaufplan beschlossen. Keine Bange: Ihre Lieblingsradiosender bestehen weiterhin, werden aber ab etwa 2020 sukzessive auf die neue Technologie DAB+ umsteigen; den ersten UKW-Sendern wird der Stecker gezogen. Die Radiokonzessionen verpflichten die Sender nur noch bis ins Jahr 2020, eine UKW-Ausstrahlung anzubieten. Darum ist davon auszugehen, dass ab dann ein Sender nach dem anderen nur noch auf DAB+ setzt.
Die allermeisten Schweizer Privatradios und alle Sender der SRG strahlen ihr Programm schon jetzt parallel auch via DAB+ aus. Spätestens 2024 – dort hat die Schweizer Radiobranche den Pflock eingeschlagen – möchte man in der Schweiz keine analogen Radiosender mehr betreiben. Und das ist keine so schlechte Nachricht.
Die Gründe liegen laut DigiMig nicht nur darin, dass man gerne nützliche Zusatzdienstleistungen anbieten würde wie Verkehrs- oder sonstige Text oder gar Bildinformationen. Die verfügbaren Frequenzen sind quasi «voll». Neue (auch lokale) Radioanbieter könnten dadurch nur schwer gegen andere anfunken, weil je nach Gebiet gar keine Frequenzen mehr frei sind. Die Branche hält DAB+ unterm Strich für kostengünstiger, energieeffizienter und für vielseitiger.
Ende 2019 laufen ausserdem die jeweils für zehn Jahre vergebenen und geografisch begrenzten UKW-Konzessionen aus. Neue werden dann keine mehr vergeben, bestehende werden nur noch einmal verlängert – und dies auch nur um fünf Jahre. Der Simulcast-Betrieb (der Parallelbetrieb von UKW und DAB+) ist relativ teuer. Der Bund wird die Branche während dieser Phase finanziell unterstützen, auch mit Marketingmassnahmen sowie mit technischem Ausbau der Infrastruktur, etwa für DAB+-Empfang in Strassentunneln.



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