Die Blockchain macht vor keiner Branche halt

Peer-to-Peer-Handel

Quelle: Sopra Steria Consulting
Auch Energiehändler haben die Chancen für neue Geschäftsmodelle entdeckt. Die Wuppertaler Stadtwerke etwa haben einen Peer-to-Peer-Handelsplatz für Ökostrom ins Leben gerufen, über den Produzenten ihren Strom anbieten und direkt an Stromabnehmer verkaufen können. Die Blockchain liefert dabei den Nachweis, dass es sich wirklich um Ökostrom handelt, und garantiert, dass keine Kilowattstunde doppelt verkauft wird.
Ähnliches ist für den Vertrieb von Versicherungen denkbar, aber auch für den Handel mit Recyclingmaterial oder digitalen Gütern wie Software-Lizenzen.

Amazons Rolle

Sogar Amazon könnte die Auswirkungen der Blockchain-Technologie zu spüren bekommen. Denn zumindest für die Marktplatz-Händler fungiert der Handelskonzern lediglich als Intermediär zwischen Anbieter- und Käuferseite.
An den von Amazon diktierten Vorgaben stossen sich jedoch immer mehr Händler. Ein dezentrales Netzwerk aus Händlern und Käufern als gleichberechtigte Partner könnte hier Abhilfe schaffen.
Der Bremer Shop-Software-Hersteller Gambio verfolgt diese Idee und entwickelt Gamb.io (Global Alliance of Merchants on the Blockchain), eine Händlerplattform, die nach dem Blockchain-Prinzip funktioniert. Damit die Plattform wirklich unternehmensunabhängig ist, soll sie künftig von einer Stiftung geführt werden. Ob eine solche Allianz allerdings genügend Marktmacht aufbauen kann, um grossen Anbietern wie Amazon, Ebay, Otto oder Zalando wirklich gefährlich zu werden, bleibt abzuwarten.

Christiane Fröhlich
Autor(in) Christiane Fröhlich



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