14.08.2007, 11:48 Uhr

Prozessoren laufen der Software davon

Aktuelle Software kann die heutige Chip-Architektur nicht genügend ausnutzen, damit das Potenzial der Chips wirklich zur Geltung kommt.
Früher mussten sich Programmierer keine Gedanken um die Umsetzung ihres Codes im Prozessor zu machen. Da schraubten die Chip-Hersteller die Taktrate kontinuierlich gegen oben, bis die physikalische Schmerzgrenze erreicht worden war. Die Prozessoren wurden zu heiss und verbrauchten zu viel Strom, was ökonomisch keinen Sinn mehr gemacht hätte. Seither setzt man nicht mehr auf zu hohe Taktraten, sondern auf mehrere Prozessor-Kerne auf einem Chip. Diese können dann auch mehrere Instruktionen, die so genannten Threads, zusammen abarbeiten. Und hier genau liegt der Hund begraben. Denn alleine ein Prozessor mit mehreren Kernen reicht nicht aus, um das gesamte System zu beschleunigen. Auch die Software muss mitspielen. Doch oft spricht die Software die verfügbare Hardware nicht richtig an. Denn eine Applikation müsste im Stande sein, verschiedene Threads gleichzeitig auszuführen. Wenn diese aber auf dasselbe Speichersegment zurückgreifen wollen, muss ein Prozess einfach warten, bis der vorhergehende Instruktion abgearbeitet ist. Somit verschwinden alle Vorteile der multiplen Prozessoren. Mit ausgeklügelten Techniken versuchen die Chip-Hersteller nun, dieses Nadelöhr zu umgehen. Sun beispielsweise wird mit ihrem Chip namens Rock, der 16 Kerne enthalten soll, eine Technik einführen, die Konflikte bereits im Vorfeld entdecken und eliminieren soll.
Harald Schodl



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