Neuer Investor, Unterstützung von Innosuisse 05.07.2019, 13:23 Uhr

SaaS-Start-up Aleno erhält Finanzspritze

Das KKL, die Laax- und die ZFV-Gruppe sind bereits Kunden des Software-Start-ups Aleno. Der Anbieter für Gastro-Software hat eine Finanzierungsrunde abgeschlossen und will nun das DACH-Geschäft ausbauen. Für seine Pläne erhält das Start-up Unterstützung von Innosuisse.
Das Start-up Aleno erhält zusätzlich Geld für die Umsetzung seiner Wachstumspläne
(Quelle: shutterstock.com/Nomad Soul)
Frisches Geld, mehr Unterstützung von Innosuisse und Expansionspläne. Der SaaS-Anbieter für Gastronomie-Software, Aleno, hat einen Lauf. Das Zürcher Start-up schloss eine Finanzierungsrunde im niedrigen siebenstelligen Bereich erfolgreich ab, wie es in er in einer Mitteilung heisst. Investor ist eine Schweizer Familien-Holding, die durch das Beratungshaus Schwartzkopff Partners in Baar vertreten wird, wie das Unternehmen auf Nachfrage mitteilt.

Expansion im DACH-Markt

Mit dem Investment will das Team um Gründer und CEO Ivica Balenovic die Expansion im DACH-Raum weiter vorantreiben. In der Schweiz kämen Neukunden zu einem grossen Teil über die Empfehlung von Bestandskunden. Anders in den deutschsprachigen Nachbarländern, wo es zwar bereits Kunden gibt, aber noch wenige. Deshalb soll dort mit dem Geld insbesondere die Bekanntheit von Aleno erhöht und ein solider Kundenstamm aufgebaut werden.
Den Fokus will man auf Performance-Marketing legen, aber auch auf Kooperationen mit Partnern, etwa aus den Bereichen Kassensysteme und Integration. Für die Markterweiterung wurde das sechsköpfige Team um zwei Neuzugänge erweitert. Sie unterstützen die Bereiche Sales und Digitales Marketing.
Helfen dürfte dem Jungunternehmen auch die Aufnahme in das Core-Coaching-Programm von Innosuisse. Start-ups, die in diesem Programm gefördert werden, erhalten Gutscheine im Wert von 50'000 Franken, womit sie gewünschte Partner und Berater aus einem Pool von akkreditierten Coaches auswählen und vergüten können. Zudem werden sie für internationale Vorhaben unterstützt und bei der Vernetzung mit Partnern im Ausland.

Förderung durch Innosuisse

Das Softwareunternehmen besteht seit gut einem Jahr und verzeichnet laut Angaben der Gründer ein monatliches Wachstum von sieben Prozent im Neukundengeschäft. Die Idee zum Reservierungs-Tool sei den Gründern gekommen, als sie auf der Suche nach einem passenden Reservierungssystem für ihre eigene Gastronomie-Betriebe waren. Keines der existierenden Reservationssysteme hatte sie überzeugt. 
Einige hätten die Restaurant-Daten genutzt, um Werbung für ihre eigene Plattform zu machen, seien zu kompliziert gewesen oder hätten sich nicht vollumfänglich in die eigene Website integrieren lassen. «Das hat uns enorm gestört», erklärt Partner Patrick Isler. Der Gastronom bringt seine Arbeitserfahrungen von Locations ein wie Frau Gerolds Garten, Rosis, Smith & Smith sowie Smith and de Luma.
Also entwickelten sie selbst eine Software. Hierfür taten sich Balenovic und Isler mit Gastronomen und Programmierern aus ganz Europa zusammengetan, um das «Digital Mind» für die Gastronomie zu entwickeln, wie sie es nennen. Aleno wurde 2018 bereits während der Startphase von Innosuisse gefördert. Hierfür wurde dem Team Lukas Weder von Wingman und Co-Founder von Eat.ch zur Seite gestellt.

Grosse Konkurrenz

Mitbewerber sind insbesondere Portale wie Opentable oder Bookatable. Zwei grosse Namen in der Branche. Opentable nennt auf seiner Website 50'000 Kunden. Das zur Michelin-Gruppe gehörende Bookatable gibt rund 20'000 Kunden an, davon 3200 im deutschsprachigen Raum.
Die Gründer von Aleno sehen bei den Angeboten der Platzhirsche verschiedene Probleme, die sie adressieren wollen. So würden die Kunden der grossen Portale etwa die Rechte an den gewonnen Daten ihrer Buchungen an die Portale abtreten und hätten begrenzten Zugriff auf die eigenen Gästedaten.
Die Portale bewerben zwar Restaurants, lenken die potenziellen Gäste aber auf ihr Buchungsportal. Dieses Prozedere könne für teilnehmende Restaurant-Betreiber teuer werden. Und nicht zuletzt sei das Look-and-Feel der Reservierungsmodule für die Restaurant-Website nur in begrenztem Umfang dem eigenen anpassbar, argumentiert man bei Aleno.
Die SaaS-Lösung von Aleno werde auf Servern im EU-Raum gehostet. Die Kunden haben die Hoheit über ihre jeweiligen Gästedaten, wie man bei Aleno betont.

Neukunde KKL

In der Schweiz zählt das Unternehmen nach eigenen Angaben bereits über 200 Kunden. Darunter das Hotel und Restaurant Widder in Zürich, die Laax-Gruppe, die ZFV-Gruppe, das Volkshaus in Basel, das Berggasthaus Aescher, der Schweizerhof in Zermatt oder das Alte Tramdepot in Bern. Seit kurzem setzt auch das Luzerner KKL auf das Reservationssystem von Aleno – mit dem Ziel, seine Auslastung zu steigern.



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