Die schlimmsten Bugs der Geschichte

4. Mariner 1: Der teuerste Bindestrich

Start der Mariner 1 am 22. Juli 1962. Kurz darauf fand die Mission ein jähes Ende
Quelle: Nasa
1962, als die USA und ihre Raumfahrtbehörde Nasa durch den Erfolg der Sowjetunion mit ihrem ersten Satelliten Sputnik schon unter massivem Erfolgsdruck standen, musste das Weltraumprogramm eine weitere Niederlage einstecken: Der Start der Raumsonde Mariner 1, die den Planeten Venus erkunden sollte, missglückte. Schon Minuten nach dem Abheben der Trägerrakete konnte diese den vorgegebenen Kurs nicht halten. Auch fieberhaft gefunkte Korrekturprogramme nützten nichts. Als die Rakete Schiffe im Atlantik bedrohte, zogen die Mitarbeiter im Kontroll­zentrum die einzig richtige Konsequenz und sprengten die Mariner 1 samt Trägerrakete in die Luft.
Die Untersuchung nach dem Desaster ergab, dass bei der Eingabe des im Original handgeschriebenen Steuerprogramms für den Antrieb ein Tippfehler passierte. Ein Bindestrich wurde übersehen und führte dazu, dass das Steuer­programm mit falschen Messwerten gefüttert wurde. Wie Science-Fiction-Autor Arthur C. Clarke in seinem Sachbuch «Unsere Zukunft im Weltall» treffend formulierte, hatte die Mission so «durch den teuersten Bindestrich der Geschichte Schiffbruch erlitten».


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