Hausmesse «Susecon» 05.04.2019, 14:30 Uhr

Suse: Milliarden-Geschäft Open Source

An der Hausmesse «Susecon» hat der Open-Source-Anbieter Suse einen Ausblick auf das künftige Milliarden-Geschäft gegeben. Der neue Eigentümer EQT setzt auf Wachstum und neue Märkte.
Nils Brauckmann von Suse feierte «Independence Day» nach der Übernahme durch EQT
(Quelle: Harald Weiss)
Der Open-Source-Spezialist Suse hat schon wieder einen neuen Eigentümer. Nachdem das Unternehmen fünf Jahre lang dem britischen Software-Haus Micro Focus gehörte, ist es seit dem 15. März 2019 ein Teil des Portfolios von EQT, einem schwedischen Growth Fond. «Wir haben rund um den Globus ‹Independence Day› gefeiert», sagte Suse-CEO Nils Brauckmann in seiner Keynote an der diesjährigen Hausmesse «Susecon» in Nashville im US-Bundesstaat Tennessee. Das erinnert an den grössten US-amerikanischen Feiertag, den 4. Juli, an dem die Amerikaner ihre Unabhängigkeit von der englischen Kolonialmacht feiern.
Ob aber die Beziehung zu Micro Focus ähnlich beherrschend war, ist kaum vorstellbar, denn Suse konnte unter dem früheren Eigentümer sein Produkt- und Service-Portfolio deutlich ausbauen. Zwar sagt Brauckmann heute, dass es «eine gewisse Einflussnahme» gegeben hätte. Doch das war offensichtlich nicht zum Schaden des Unternehmens. In den vergangenen sieben Jahren war Suse profitabel und konnte kontinuierlich wachsen. Zuletzt erreichte das Unternehmen mit einem Plus von 15 Prozent einen Umsatz von «über 400 Millionen US-Dollar». Derzeit hat Suse 1750 Mitarbeiter, davon wurden 300 im abgelaufenen Geschäftsjahr eingestellt. Der Anbieter ist in 43 Ländern der Welt vertreten. Weitere Daten über Suse gibt es nicht, denn als nicht-börsennotiertes Unternehmen entzieht es sich den Veröffentlichungspflichten, denen Aktiengesellschaften unterliegen.
Brauckmann feierte in Nashville aber nicht nur die neue Unabhängigkeit, sondern auch die neue Marktposition. «Sobald die Akquisition von Red Hat abgeschlossen ist, sind wir der weltweit grösste unabhängige Open-Source-Anbieter. Und das ist für viele Kunden ein wichtiger Punkt», war sein Hinweis auf die neue Rolle, die Suse im Open-Source-Geschäft einnehmen will. Zu der er noch einen Seitenhieb auf den Konkurrenten hinzufügte: «Das Rot verfärbt sich im Moment zum Blau.»



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