UPDATE 23.05.2008, 09:15 Uhr

Microsoft unterstützt ODF

Der Streit um die Office-Formate ODF und OOXML wird entschärft: Microsoft will das Dateiformat von Openoffice.org künftig unterstützen. Der Schritt wird gemeinhin begrüsst.
Microsoft-Chef Steve Ballmer hat sich für ODF erwärmt, das Office-Dateiformat der Konkurrenz.
Microsoft will die beiden Konkurrenzformate ODF (Open Document Format) von Openoffice.org und PDF (Portable Document Format) von Adobe in der hauseigenen Büroapplikationssuite Office 2007 unterstützen. Geplant ist, mit dem zweiten Service-Pack (SP2) für Office entsprechende Filter beizufügen. Damit entschärft sich der Standardisierungsstreit ein wenig. Microsoft hat ihr eigenes OOXML (Office Open Extensible Markup Language) von der Internationalen Organisierung für Standardisierung (ISO) normen lassen. Allerdings hat sich nun heraus gestellt, dass Office 2007 dem eigenen ISO-Standard nicht genügt und höchstwahrscheinlich erst die nächste Office-Version die Norm verinnerlicht haben wird.
Das SP2 der Redmonder wird erst Anfang 2009 zur Verfügung stehen. Wer schon heute mit Office ODF-Dateien erstellen möchte, für den gibt es entsprechende Gratis-Filter von Drittherstellern.
Warum Microsoft sich zu dem Schritt entschlossen hat, ist nicht ganz klar. Es wird vermutet, dass die Redmonder mit der ODF-Unterstützung auch die Wettbewerbshüter der Europäischen Union milde stimmen wollen - dies im Hinblick auf noch laufende Antitrust-Verfahren. Die EU-Wettberwerbskommission hat sich denn verhalten positiv geäussert. "Die Kommission heisst jeden Schritt willkommen, den Microsoft unternimmt hin zu einem Mehr an Interoperabilität und an Auswahlmöglichkeit für Endverbraucher und ein Weniger an Herstellerbindung für die Anwender", heisst es in einer Erklärung. Die diesbezüglichen Auswirkungen der ODF-Unterstützung werde man noch gründlich studieren.
Derweil haben sich Openoffice-Vertreter positiv zum Entscheid der Gates-Company geäussert. "Ich freue mich, dass Microsoft uns nun in inseren Bemühungen für mehr Offenheit und Transparenz bei den Dateiformaten unterstützen möchte und hoffe auf eine konstruktive Zusammenarbeit , bei der das Interesse der Nutzer im Mittelpunkt steht", erklärt Florian Effenberg, Marketing Project Co-Lead von Openoffice.org.



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