Erste Charge im Oktober 28.08.2019, 14:32 Uhr

Telegram arbeitet weiter an eigener Digital-Währung

Telegram will noch bis Ende Oktober eine Bitcoin-ähnliche Digitalwährung auf den Markt bringen. Zur Finanzierung des Vorhabens hatte das Unternehmen bereits 2018 rund 1,7 Milliarden US-Dollar an Investorengeldern eingesammelt.
(Quelle: violetkaipa / shutterstock.com)
Der Messenger-Dienst Telegram will bereits in den kommenden zwei Monaten eine eigene Kryptowährung ausgeben. Ebenfalls geplant ist eine digitale Wallet, die allen Nutzern der App automatisch zur Verfügung stehen soll. Das teilten nun drei Investoren der New York Times mit.
Erste Schritte, Gram - wie die neue Devise wohl heissen soll - an den Start zu bringen, machte das Unternehmen laut der Times bereits 2018. Seinerzeit sammelte Telegram rund 1,7 Milliarden US-Dollar für das Vorhaben von Investoren ein. Laut der Times befanden sich darunter auch grosse Risikokapitalunternehmen aus dem Silicon Valley.
Geplant ist laut Unternehmensangaben ein ähnliches System wie bei Bitcoin. Die Token sollen dabei über ein dezentrales Netzwerk gehandelt beziehungsweise verwaltet werden. Nicht bekannt ist hingegen, wie viele Münzen ausgegeben werden und welchen Wert diese zunächst haben sollen. Geplant ist aber wohl, Gram nicht an eine FIAT-Währung zu koppeln, um den Wert gegebenenfalls stabil zu halten.

Ausgabe bis spätestens Ende Oktober

Bis spätestens zum 31. Oktober 2019 scheint Gram wohl so weit entwickelt zu sein, dass die Währung der Öffentlichkeit präsentiert werden kann. Ein interessantes Vorhaben von Telegram. Mit einer eigenen Kryptodevise begibt sich der Messenger-Dienst in durchaus schwieriges Fahrwasser. Auch Facebook plant die Einführung eines eigenen Digital-Tokes (Libra) für den internationalen Zahlungsverkehr. Obwohl noch keine einzige Einheit Libar ausgegeben wurde, haben aber schon ersten Aufsichtsbehörden die Ermittlungen aufgenommen.
Telegram könnte nun ähnliches blühen. Behörden in den USA hatten laut der Times unlängst mitgeteilt, kleinere Projekte für Kryptowähungen zu stoppen und Untersuchungen aufgrund von Verstössen gegen das Wertpapiergesetz einzuleiten. Dazu gilt es allerdings zu bedenken, dass Telegram kein US-ansässiges Unternehmen ist. Vielmehr befindet sich der Hauptsitz augenscheinlich derzeit in Dubai, wechselt aber immer wieder in andere Länder. Der Begründer selbst bezeichnet sich und sein Unternehmen als digitale Nomaden. Das dürfte es für Regulierungsbehörden etwas knifflig machen, die Zuständigkeit eindeutig zu klären.



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