Googles Mail-Dienst 25.04.2018, 15:55 Uhr

Gmail erhält grosses Update – das hat sich geändert

Heute beginnt der schrittweise Rollout des überarbeiteten Gmail-Services. Der Mail-Dienst von Google erhält nebst einem neuen Anstrich etwa selbstzerstörende Mails und Features, die den Arbeitsfluss beschleunigen. Auch einen neuen Aufgabenplaner lanciert Google.
Google hat bereits vor einiger Zeit angekündigt, ein grösseres Make-over für seinen E-Mail-Dienst zu planen. Heute nun startet der Suchmaschinenriese damit, die neuen Funktionen für die gut vier Millionen User auszurollen. Ein Hinweis vorweg: Man weiss nicht genau, wann welche User dran sind oder wann der Rollout offiziell abgeschlossen ist.

Neue Features für die Sicherheit

Ein wesentlicher Punkt ist, wie meistens bei Webdiensten, die Sicherheit. Google hat kürzlich neue Massnahmen zum Schutz vor Phishing lanciert. Gmail checkt neu eingetroffene Mails auf Absender, verschlüsselte Anhänge, eingebettete Scripts oder imitierte Absender und warnt den Nutzer entsprechend davor. Damit will man einen Grossteil der Phishing-Versuche bereits jetzt abgefangen haben. Auch die Warnung vor allenfalls gefährlichem Inhalt wurde neu designed und ist nun viel grösser und auffälliger sowie sprachlich verständlicher.
Warnungen werden in Gmail nun deutlicher dargestellt
Quelle: Google LLC
Weiter integriert Google eine Vertraulich-Funktion für E-Mails. Dank dieses Features soll es möglich sein, dass sich E-Mails beim Absender nach einer festgelegten Zeitdauer automatisch löschen. Auch werden sich bereits versendete Nachrichten widerrufen lassen. Bei Mails mit wirklich heiklen Daten wird es zudem möglich sein, dass der Empfänger sich per SMS authentifizieren muss, um die Mail lesen zu können. So besteht auch für Hacker keine Chance, die Mail zu lesen.
Die Vertraulich-Funktion kann verschiedene Funktionen blockieren
Quelle: Google LLC
Spezielle Elemente namens IRM (Information Rights Management) verbieten es auf Wunsch des Absenders dem Empfänger, gewisse Mails zu drucken, weiterzuleiten, zu kopieren oder herunterzuladen. Damit kann ein Text nicht versehentlich oder willentlich an Dritte weitergegeben werden.

Neue Features zum erleichterten E-Mail-Management

Um in der E-Mail-Flut eine bessere Übersicht zu behalten, hat Google einige KI-Features implementiert. So soll bei geöffneten aber nicht weiter bearbeiteten Mails nach einer Weile eine Erinnerung eingeblendet werden, damit man die Mail nicht aus Versehen vergisst.
Gmail erinnert nun an unbearbeitete Mails
Quelle: Google LLC
Weiter wird die sogenannte Intelligente Antwort, die es bereits seit letztem Jahr für die mobilen Gmail-Apps gibt, nun auch für den Webclient entwickelt. Aufgrund des E-Mail-Inhalts soll Gmail selbstständig bis zu drei mögliche Textantworten ausarbeiten und vorschlagen. Diese soll man dann mit nur einem Klick auswählen und an den Absender schicken können. Wie smart die Antworten z.B. bei Mails auf Schweizerdeutsch aussehen werden, bleibt abzuwarten.
Benachrichtigungen lassen sich individualisieren
Quelle: Google LLC
Zudem lässt sich die Benachrichtigungsfunktion individualisieren, sodass nicht für jede Müll-E-Mail eine Push-Nachricht auf dem Smartphone erscheint. Auch bietet Gmail neu die Möglichkeit, sich direkt über den Mail-Dienst von Newslettern abzumelden, die man nicht mehr benötigt. Wurde ein Newsletter von einem bestimmten Absender seit einiger Zeit nicht mehr geöffnet, dann schlägt Googles Mail-Programm Nutzerinnen und Nutzern nun automatisch das Abmelden vor.



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