Coalition for Better Ads 07.11.2018, 14:57 Uhr

Google verschärft Werbeblocker in Chrome 71

Google will Chrome 71 mit weiter verschärften Werberegeln an den Start bringen. Sobald nur eine einzige Anzeige einer Webseite nicht den Standards der Coalition for Better Ads entspricht, werden sämtliche Einblendungen der Page blockiert.
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Google kündigt Chrome 71 mit automatischem Blocker für Werbebanner an. Geblockt werden sollen alle Banner, die nicht den Standards der Coalition for Better Ads entsprechen.
Einen integrierten Werbeblocker im Browser hat Chrome bereits seit Version 64. Dieser hatte bisher aber nur die "Bad Ads" herausgefiltert beziehungsweise geblockt. Nun  jedoch geht der Suchmaschinenprimus noch einen Schritt weiter. Sollte nur eine einzige Werbeeinblendung auf der betreffenden Seite nicht den Regeln entsprechen, wird der Chrome-Browser sämtliche Banner der Webpage blockieren. Das betrifft dann auch Anzeigen, die den Richtlinien entsprechen.
Nicht erlaubt ist zudem die Belegung «bekannter Elemente» wie das X zum Schliessen mit einem Link, der weitere Popups oder gar eine neue Seite öffnet.
Quelle: Google
Die Webseitenbetreiber sollen dadurch gezwungen werden, stärker darauf zu achten, wer welche Banner auf den Seiten anzeigen darf. Google stellt eine ausführliche Liste zur Verfügung, was in die Kategorie irreführende Inhalte fällt und damit unerlaubt ist:

Irreführende Elemente werden blockiert

Die Anzeigen dürfen zum Beispiel keine «gefälschte Nachricht» anzeigen, wie Google es nennt. Gemeint sind damit Elemente, die aussehen wie Chat-Apps, Warnungen, Systemdiagnosen oder andere Benachrichtigungen. Verboten ist, den Nutzer durch Anklicken des Elements zu einer Anzeige oder Landingpage weiterzuleiten.
Ebenfalls zu den Bad Ads zählt Google transparente Hintergründe, nicht sichtbare Elemente oder normalerweise nicht anklickbare Bereiche, die den User beim Klicken ebenfalls umleiten.
Geblockt werden sollen zudem Anzeigen, die «bekannte Elemente» wie eine Wiedergabe-Schaltfläche von Videos oder auch das Symbol zum Schliessen eines Feldes mit etwas anderem belegen, als der erwarteten Funktion. Zu den weiteren Verboten zählen Phishing-Versuche, automatische Weiterleitungen ohne Zutun des Nutzers, Malware oder unerwünschte Software.
Google stellt Seitenbetreibern das Tool «Abusive Experiences Report» zur Verfügung, um ihre Page auf derartige Anzeigen zu überprüfen und räumt zudem einen Zeitraum von 30 Tagen ein, entsprechende Elemente zu entfernen, ehe Chrome sämtliche Anzeigen der Seite blockiert. An den Start gehen soll Chrome 71 bereits im Dezember dieses Jahres.



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