10.09.2009, 11:07 Uhr

Blue Coat weist Facebook und Co. in die Schranken

Blue Coat, Spezialist in der Beschleunigung von Weitverkehrsnetzen (Wide Area Networks, WAN) hat seine Software PacketShaper überarbeitet und präsentiert Version 8.5. Die jüngste Ausgabe nimmt unter anderem Webapplikationen ins Visier.
Laut Steven House von Blue Coat verstopfen moderne Webapplikationen viele Firmen-WAN
Netzwerkadministratoren können ein Lied davon singen: Webapplikationen wie BitTorrent, Skype und Facebook werden von Endanwendern auch im Büro immer häufiger genutzt. Die Popularität führt dazu, dass die WAN-Leitungen zunehmend verstopft werden. Die Folge: Geschäftsrelevanter Datenverkehr wird behindert.
"Das schlimme daran ist, dass sich diese Applikationen sehr gut zu verstecken wissen", berichtet Steven House, der für das weltweite Marketing bei Blue Coat zuständig ist, gegenüber Computerworld.ch. Skype etwa springe von Port zu Port, um die Firewall-Einstellungen zu umgehen. Peer-zu-peer-Anwendungen (P2P) wie Kazaa sind laut House sogar noch ausgefuchster und verstecken sich mit Tunneling-Technik. "Und Anwendungen wie P2P und Skype sind von Natur aus Bandbreite-hungrig, denn sie wollen dem Endanwender einen maximalen Service bieten", meint er.
PacketShaper sei nun in der Lage, zunächst einmal diese Anwendungen zu erkennen und ihnen danach ihre Bandbreite zu beschränken, berichtet House. Zur Identifikation werden dabei diverse Messungen ausgewertet, etwa Antwortzeiten von Servern und Netzwerken.
"Einerseits erkennt PacketShaper 8.5 nun die einzelnen Applikationen, andererseits lassen sich diese aber wieder gruppieren", sagt House. So liessen sich etwa alle P2P-Anwendungen, Online-Games oder Chat-Programme in Gruppen zusammenfassen und für diese Regeln aufstellen. Die Auswirkungen von Änderungen im Netzwerkmanagement könnten zudem direkt und in Echtzeit auf dem Datenverkehrsmonitor überprüft werden.
Weitere Verbesserungen in PacketShaper ist die Möglichkeit, die Quelle von VoIP (Voice over IP) zu identifizieren. So kann das Programm nun unterscheiden, ob der IP-Anruf über das VoIP-Telefon getätigt wird, also nach besonderer Dienstgüte (Quality of Service) verlangt, oder ob das IP-Telefonat über den Skype-Client getätigt wird. "Da letzteres Gespräch wohl eher privater Natur sein dürfte, kann dessen Bandbreite beschränkt werden", meint House. Um die beiden VoIP-Quellen zu unterscheiden werde das Protokoll für den Verbindungsaufbau analysiert.
PacketShaper 8.5 steht als kostenloses Software-Upgrade allen PacketSheper-Kunden mit einem entsprechenden Wartungsvertrag ab sofort zur Verfügung.



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