Zuckerberg stellt sich dem Senat

Nervöser Zuckerberg und Video

Dabei war Zuckerberg zunächst sichtlich nervös. Seine Stimme zitterte leicht als er abermals Fehler einräumte und sich entschuldigte. Mit der Zeit wurde er zunehmend mutiger, widersprach Senatoren und fiel ihnen zum Teil auch ins Wort. Dabei wiederholte er gebetsmühlenartig, dass Facebook keine Nutzerinformationen verkaufe, sondern Werbekunden nur selbst den Zugang zu Mitgliedern ermögliche - und die Daten den Nutzern gehörten. Die Nachfrage des Senators Jon Tester, wie es dann komme, dass Facebook das Geld mit diesen Daten mache und die Nutzer sie höchstens löschen lassen können, blieb in der Luft hängen.
Dabei wurden in der Anhörung auch durchaus wichtige Fragen aufgeworfen. Gibt es überhaupt noch Alternativen, zu denen ein Facebook-Nutzer wechseln könne, wollte der republikanische Senator Lindsey Graham wissen. «Wenn ich einen Ford kaufe und er nicht gut funktioniert und ich ihn nicht mag, kann ich einen Chevy kaufen», illustrierte Graham seinen Gedanken politisch korrekt mit einheimischen Automarken. Er fühle sich ganz bestimmt nicht in einer Monopol-Position, entgegnete Zuckerberg und verwies auf andere Apps, die Nutzer installiert hätten. Das Problem allerdings ist, dass viele andere soziale Netzwerke mit einem ähnlichen Konzept wie Facebook in den vergangenen Jahren aus dem Geschäft gegangen sind, weil Nutzer zu dem grossen Konkurrenten abwanderten.
Der Republikaner John Kennedy gab Zuckerberg eine klare Kritik mit auf den Weg: «Ihre Nutzungsbedingungen sind Mist.» Das Ziel des Textes sei, Facebook rechtlich abzusichern - und nicht die Nutzer über ihre Rechte zu informieren. «Ich würde vorschlagen, dass sie nachhause gehen und das neu schreiben», sagte der 66-jährige Senator aus Louisiana in Lehrer-Ton. «Ich will Facebook nicht regulieren - aber bei Gott, ich werde es tun.» Ob es dazu komme, hänge auch vom künftigen Vorgehen Facebooks und Zuckerbergs ab.



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