Angriff auf Infrastruktur 25.07.2018, 08:24 Uhr

Russische Hacker hatten Zugang zu US-Stromversorgern

Russischen Hackern ist es offenbar gelungen, über weniger gut gesicherte Netzwerke von Drittfirmen, in die Kontrollräume von mehreren amerikanischen Stromversorgern einzudringen.
(Quelle: rzoze19 / shutterstock.com)
Russischen Hackern soll es laut einem Medienbericht gelungen sein, sich Zugang zu den Kontrollräumen von mehreren amerikanischen Stromversorgern zu verschaffen. Die Hacker seien zunächst in die Netzwerke von Drittfirmen eingedrungen und hätten sich auf diesem Weg Zugang zu den Systemen der Versorger verschafft, berichtete das «Wall Street Journal» am Dienstag unter Berufung auf das Heimatschutzministerium.
«Sie sind zu dem Punkt gekommen, an dem sie die Schalter umlegen» und Stromflüsse hätten unterbrechen können, zitierte die Zeitung Jonathan Homer, der im Ministerium für industrielle Kontrollsysteme zuständig ist. Die Hacker arbeiteten dem Bericht zufolge für eine staatlich finanzierte Gruppe, die unter den Namen «Dragonfly» und «Energetic Bear» fungieren soll. Das Heimatschutzministerium sprach demnach von «hunderten Opfern», nannte aber keine Namen.
Die Hacker hätten Phishing-E-Mails verschickt, um sich Zugang zu Drittfirmen mit weniger gut gesicherten Netzwerken zu verschaffen, hiess es in dem Bericht. Sobald sie einmal in diesen Netzen gewesen seien, hätten sie sich auf ihr eigentliches Ziel konzentriert, die Stromversorger. In vielen Fällen sei es relativ einfach gewesen, Anmeldeinformationen von Anbietern zu stehlen und so direkten Zugriff auf Versorgungsnetze zu bekommen.
Die US-Regierung hatte Russland im März öffentlich beschuldigt, hinter Cyberangriffen auf Energieversorger zu stehen. Der Kreml wies das zurück.
Der nationale Geheimdienstkoordinator der USA, Dan Coats, sprach erst vor wenigen Tagen davon, dass er die Gefahr von Hackerangriffen auf die amerikanische Infrastruktur keineswegs gebannt sieht. Russland, China, der Iran und Nordkorea seien dabei die «schlimmsten Übeltäter», wobei Moskau am aggressivsten vorgehe, erklärte er.



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