Trotz Ultimatum der Hacker 03.06.2020, 10:48 Uhr

Nach Hack: Stadler weigert sich, Lösegeld zu bezahlen

Stadler weigert sich, der Lösegeldforderung im Zusammenhang mit dem Datenklau nachzukommen. Die Hacker haben dem Zughersteller deshalb ein Ultimatum gestellt und den ersten Teil des entwendeten Datensatzes veröffentlicht.
(Quelle: Dmitry Demidko / Unsplash)
Anfang Mai hat Stadler Rail mitgeteilt, dass das Unternehmen Opfer einer Schadsoftware-Attacke wurde. Dabei kam es auch zu einem Datenabfluss, wie das Unternehmen mitteilte (Computerworld berichtete). Darauf versuchte die unbekannte Täterschaft, Stadler unter Forderung hoher Geldbeträge zu erpressen und mit der möglichen Veröffentlichung von Daten unter Druck zu setzen.
Wie die «NZZ» berichtet, ist Stadler «zu keinem Zeitpunkt bereit gewesen, auf die Forderungen der Erpresser einzugehen». Den Angaben der Firma zufolge verlangen diese insgesamt sechs Millionen Dollar in Bitcoin. Um den Druck auf den Thurgauer Zughersteller zu erhöhen, veröffentlichten die Hacker hinter der Ransomware «Nefilim», mit welcher der Angriff offenbar durchgeführt wurde, nun den ersten Teil des erbeuteten Datensatzes.
Der erste Teil ist gemäss den Informationen im Tweet vier Gigabyte gross und umfasst insgesamt 10'000 Dokumente. Dies sei der Beweis dafür, dass die Hacker auch wirklich im Besitz der Daten sind. Man gebe Stadler nun «die Chance zu bezahlen, bevor Teil 2 veröffentlicht wird», heisst es. Gegenüber der «NZZ» bestätigte das Unternehmen, dass interne Dokumente entwendet worden seien und es sich dabei um vertrauliche Daten handle.
Stadler erstattete unterdessen in der Schweiz Anzeige und benachrichtigte in allen Ländern, in denen die Thurgauer Firma Niederlassungen hat, die Datenschutzbehörden.



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