Telekommunikation 15.06.2020, 08:43 Uhr

Asut will Blockade bei 5G-Einführung lösen

Der Schweizer Telekommunikationsverband Asut will sich für eine Lösung bei der Blockade der 5G-einführung einsetze.
Die Einführung von 5G soll nicht länger verzögert werden, findet der Branchenverband Asut
(Quelle: ADMC)
Der Schweizerische Verband der Telekommunikation (Asut) will die Ausbau- und Investitionsblockade bei der Einführung der neuen Mobilfunkgeneration 5G lösen. Denn die stark verzögerte Einführung von 5G habe gravierende Konsequenzen. Innert drei Jahren könnten gemäss einer Studie über 60 Prozent des mobilen Internetverkehrs nicht mehr bewältigt werden.
Asut fordert in einer Mitteilung Politik und Behörden auf, die notwendige Erneuerung der Mobilfunknetze zu unterstützen und die Ausbau- und die Investitionsblockade zu lösen. Gerade die letzten Monate hätten gezeigt, wie wichtig leistungsfähige Kommunikationsnetze für die Gesellschaft und die Wirtschaft seien.
Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Situation sei es unverständlich, dass die Mobilfunkbranche daran gehindert werde, in den wichtigen Infrastrukturausbau der Schweiz zu investieren. Die Mobilfunkanbieter würden jährlich zwischen einer halben und einer Milliarde Franken in den Mobilnetzausbau investieren.
Bei der Einführung der letzten Mobilfunkgeneration 4G/LTE in der Schweiz seien innert weniger Jahre über 10'000 Sendeanlagen mit der damals neuen Technologie ausgerüstet worden. Innert drei Jahren seien über 60 Prozent der Standorte ausgerüstet und 2017 sei 4G/LTE flächendeckend verfügbar gewesen.

Kritik an Verzögerung

Obwohl die funktechnischen Unterschiede zwischen 4G und 5G im Vergleich mit älteren Mobilfunkgenerationen viel geringer seien, werde die Einführung von 5G in vielen Kantonen und Gemeinden verzögert oder gar blockiert, kritisiert Asut.
So habe bei neuen Anlagen oder bei bewilligungspflichtigen Umbauten die Zeitdauer bis zum Vorliegen einer erstinstanzlichen Baubewilligung seit 2018 um 37 Prozent zugenommen und es dauere heute über sieben Monate. Rekurse bis zum Bundesgericht könnten den Bau oder Umbau einer Anlage über Jahre weite verzögern.
Zusätzlich zu den längeren Verfahren zeige sich auch, dass viele Gemeinden und Kantone Anträge für neue Anlagen oder Anlageveränderungen gar nicht mehr behandelten. Die Blockade betreffe aber nicht nur Bewilligungsverfahren. Auch Anpassungen an bestehenden Mobilfunkanlagen, die nur eine Notifikation erforderten, dauerten heute sieben Mal länger als 2018.



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