Hickhack um Huawei-Smartphones geht weiter

Europa, der Rest der Welt und China

China top: Bringen wir es gleich auf den Punkt: Kann damit die US-Regierung Huawei komplett zu Fall bringen? Nein! Aus Sicht von Huawei ist (West-)Europa zwar sehr wichtig, für das Überleben aber nicht matchentscheidend. Denn in China (Einwohnerzahl: ca. 1,4 Milliarden Menschen) wird das Mate 30 mittlerweile, allerdings in der 4G-Variante, nicht nur verkauft, sondern auch so gut, dass es dort bereits zu Lieferengpässen kommt. Zwar läuft auch hier Android als Betriebssystem. Ein Google-Play-Store respektive dessen Apps sind hier aber sowieso nicht installiert. Stattdessen kommen «lokale» Apps (abhängig von den einzelnen Provinzen) zum Einsatz, die natürlich nicht von dem Ausschluss betroffen sind. Ab November dieses Jahres will Huawei übrigens auch die 5G-Variante des Mate-30-Pros dort verkaufen.
Europa flop: Für Europa (Westeuropa, Einwohnerzahl: ca. 400 Millionen Menschen, Gesamteuropa: ca. 750 Millionen Menschen), Südamerika und auch Teile des asiatischen Raums sieht es hingegen nicht ganz so rosig aus. Zwar wird Huawei, mit grosser Wahrscheinlichkeit, das Mate 30 Pro Ende Oktober/Anfang November auch hier offiziell zum Verkauf anbieten. Wenn bis dahin keine Einigung im Handelsstreit gefunden wurde, dürfte das Smartphone im Markt aber kaum Chancen besitzen.
Zwar hat Huawei mit HarmonyOS (Betriebssystem-Software), seiner AppGalerie (Pendant zum Google Play Store) und verschiedenen Apps, die sich an die Google-Dienste anlehnen, ein eigenes Ökosystem im Köcher. Das alles besitzt aber (noch) nicht die Fülle und auch die nicht die Qualität einer entsprechenden Google-Infrastruktur – zumindest nicht aus Sicht des europäischen Marktes. Kurzum: Für eine Marktreife braucht es noch Zeit. Und genau darauf wird und muss Huawei, sofern sie dem Markt nicht fernbleiben, in Zukunft setzen.



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