Apple-Keynote: Die Neuheiten aus Cupertino in der Übersicht

iPhone 11 Pro und iOS 13

Während das iPhone 11 wahrscheinlich zur Wahl der meisten Nutzer werden wird, wäre Apple nicht Apple ohne eine kleine technologische Machtdemonstration. Das iPhone 11 Pro ist beeindruckend, wenn auch für den Durchschnittsnutzer völlig Overkill. Ein wenig als würde man innerorts mit einem Porsche 911 in die Migros fahren.
Das iPhone 11 Pro ist das neue Flaggschiff
Quelle: Apple
Das beginnt beim Display. Apple hat seinem neuen Luxus-iPhone ein Display der Profiklasse spendiert. Das OLED-Display schafft zwischen dunklem Schwarz und Höhen bis zu 800 nits alle Helligkeitsstufen. Für HDR-Fotos und HDR10-Filme kann das Display sogar Spitzen bis 1200 nits darstellen. Kombiniert mit der iPhone-typischen Farbgenauigkeit und Technologien wie True Tone, dürfte das Display des iPhone 11 Pro locker an der Spitze der aktuellen Smartphones mitmischen. Das iPhone 11 Pro ist in zwei Grössen verfügbar: Einmal in 5,8 Zoll und einmal in 6,5 Zoll. Beide Displays verfügen über die gleiche Pixeldichte von 458 ppi. Das heisst beim kleineren iPhone 11 Pro eine Auflösung von 2436 mal 1125, und beim grösseren iPhone 11 Pro Max leicht höhere 2688 mal 1242 Pixel.
Das matte Glas auf der Rückseite des 11 Pro ist ein Hingucker
Quelle: Apple
Wie Sie sich wahrscheinlich denken können, geht es auch beim Pro-iPhone ein gutes Stück um die Kamera. Das iPhone 11 Pro bietet die gleichen zwei Kameras wie das 11. Einmal 26 mm ƒ/1.8 und einmal 13 mm ƒ/2.4. Dazu kommt die dritte Kamera, ein 52 mm Standardobjektiv mit einer Blendenöffnung von ƒ/2.0. De facto ist das 26mm-Objektiv Standard. Das Superweitwinkel-Objektiv wird als 0,5-fache Alternative behandelt, und das 52-mm-Objektiv als zweifaches Zoom.
Die zweite Attraktion: Die Triple-Kamera
Quelle: Apple
Apple nutzt die Leistung des neuen Chipsatzes für Maschinenlernprozesse für Foto und Video. Die Kamera des iPhone 11 Pro kombiniert für ein Foto neun verschiedene Bilder. Acht dieser Bilder sind permanent im Zwischenspeicher, solange die Kamera-App offen ist. Drückt man den Auslöser, kommt das neunte Bild dazu und alle Bilder werden in Bruchteilen einer Sekunde zu einem einzelnen Foto kombiniert. Apple nennt den Vorgang offiziell «Deep Fusion» und inoffiziell «Computational Photography Mad Science», wobei letzteres wohl akkurater ist.
Auch in Sachen Videos ist das iPhone 11 Pro noch eine Spur besser als das reguläre iPhone 11. Die meisten Videofunktionen sind gleich, allerdings macht das Pro viel aus seiner dritten Kamera. Besonders beeindruckend: Das iPhone 11 Pro kann alle vier Kameras gleichzeitig für Video verwenden. So können Sie mit einer passenden App beispielsweise im Weitwinkel filmen und dabei gleichzeitig die Ansichten der anderen drei Kameras im Auge behalten. Dann per Fingertipp, wechseln Sie einfach auf eine andere Kamera. Währenddessen werden die Videodaten von allen vier Kameras verarbeitet. Bearbeiten kann man die Videos dann direkt in der Photos-App, welche neu die gleichen Bearbeitungswerkzeuge für Fotos auch für Videos anbietet.
Die Kamera-App ist auf die Hardware angepasst
Quelle: Apple
Einen grossen Schritt macht Apple in Sachen Akku. Während das iPhone 11 nur mässig länger hält, ist das Pro gleich ein gutes Stück länger im Saft. Vier Stunden mehr sollen es beim 11 Pro sein, und sogar fünf Stunden mehr beim 11 Pro Max. Wie schon beim iPhone 11 handelt es sich dabei um durchgehendes Videoschauen. Anders als beim günstigeren Modell ist beim 11 Pro das 18-Watt-Schnelladegerät im Lieferumfang enthalten. Preislich ist das iPhone 11 Pro etwa mit dem XS vergleichbar. Beide Modelle sind in den gleichen Speichervarianten erhältlich. 
iPhone 11 Pro: 
  • 64 GB für Fr. 1199.- 
  • 256 GB für Fr. 1389.- 
  • 512 GB für Fr. 1619.- 
iPhone 11 Pro Max: 
  • 64 GB für Fr. 1299.- 
  • 256 GB für Fr. 1489.- 
  • 512 GB für Fr. 1719.- 
Vorbestellungen nimmt Apple ab dem 13. September um 14 Uhr entgegen. Im Laden erhältlich ist das iPhone 11 ab dem 20. September.

Am Rande: iOS 13 

Gar nicht an der Keynote erwähnt wurde iOS 13. Die nächste Version des iPhone-Betriebssystems erscheint am 19. September und somit pünktlich zum Launch der neuen iPhones. Das Update erhalten alle iPhones bis zurück zum iPhone 6S und dem iPhone SE.
Die grösste Neuerung, zumindest optisch, ist der systemweite Dark Mode. Dieser kann entweder permanent, oder automatisch zum Sonnenuntergang aktiviert werden. An der Foto-Front gibt es einen Slider zum Einstellen der Effektstärke im Portraitmodus. Zudem wurde die Fotos-App überarbeitet. Die Steuerung zwischen verschiedenen Zeitabschnitten ist mit der neuen Oberfläche einfacher. Auch die Bearbeitungs-Optionen in Fotos wurden überarbeitet und sollen intuitiver zu bedienen sein.
Auch hier wurden Stärke-Slider für Effekte und Filter hinzugefügt. Wie bereits im Abschnitt zum iPhone 11 erwähnt gibt es einen neuen Portrait-Effekt und fast alle Foto-Bearbeitungswerkzeuge können neu auch für Videos verwendet werden.
Apple lanciert mit iOS 13 seinen SSO-Dienst. Apple-Nutzer können sich neu mit ihrer AppleID und den verknüpften biometrischen Möglichkeiten bei Apps anmelden und einloggen. Das fügt eine weitere Ebene an Sicherheit hinzu, macht den Nutzer aber etwas mehr von Apple abhängig. 
Letztlich wurden diverse weitere Apps teilweise drastisch verbessert. Unter Anderem: Maps erhält neu «Look Around», eine Konkurrenz zu Googles Street View, allerdings erst in einigen US-Städten. Neu können auch Sammlungen und Favoriten erstellt werden, alles dargestellt auf einer verbesserten Kartenansicht. Siri erhält eine neue Stimme und mehr Funktionalität für Shortcuts. QuickPath bringt Tippen per Wischbewegungen auf die iPhone-Tastatur. Eine neue Reminders-App hilft, sich an Termine zu erinnern. Und besonders wichtig: Mehr Kleidungsstücke und Gegenstände für Memojis! Zu guter Letzt soll iOS 13 noch etwas schneller laufen.



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