Innovation Summit 2019 18.04.2019, 09:00 Uhr

HP feiert 80-Jahr-Jubiläum und lanciert ein neues Security-Tool

HP hat in der Nähe von Barcelona den diesjährigen Innovation Summit veranstaltet. Der Konzern stellte am Event unter anderem ein neues Sicherheitstool mit Deep-Learning-Technologie vor. Zum 80-jährigen Jubiläum gab HP auch Einblick in die Anfänge der Firma.
HPs EMEA-Chef Nick Lazaridis sprach in seiner Keynote über die Anfänge des Konzerns sowie über die Pläne für die Zukunft
(Quelle: lp / NMGZ)
HP hat am Dienstag zum dritten Mal den Innovation Summit veranstaltet. Dieser fand am HP-Campus in der nahe von Barcelona gelegenen Ortschaft Sant Cugat statt, wo sich das grösste Entwicklungszentrum des PC- und Drucker-Herstellers ausserhalb der USA befindet. Mitarbeitende des amerikanischen Konzerns stellten Journalisten und Analysten dabei unter anderem ein neues Sicherheitstool sowie neue Business-Geräte vor. Auch Vertreter von Kunden waren vor Ort, um über ihre Zusammenarbeit mit HP zu berichten.
Helena Herrero ist seit 2012 Geschäftsleiterin von HP in Spanien und Portugal
Quelle: lp / NMGZ
Begrüsst wurden die Anwesenden von Helena Herrero. Sie leitet die HP-Geschäfte auf der Iberischen Halbinsel. Es sei ein bedeutungsvolles Jahr für das Unternehmen, sagte die Managerin in ihrer Rede. Denn HP zelebriert heuer das 80-jährige Bestehen. In der Schweiz feiert der Hersteller ebenfalls ein Jubiläum – hierzulande wird HP 60 Jahre alt. In Genf wurde 1959 die erste Niederlassung ausserhalb Kaliforniens gegründet.
Auf das Firmenjubiläum ging auch Nick Lazaridis ein, der EMEA-Chef von HP. «Unsere Branche bewegt sich in einem rasanten Tempo. Man hat nicht viel Zeit, um zurückzublicken. Aber wenn man es tut, erkennt man, was man alles erreicht hat», sagte er vor dem Publikum. Um die Anfänge HPs zu veranschaulichen, baute der Konzern im spanischen Entwicklungszentrum die Garage nach, in der Bill Hewlett und David Packard Ende der 30er-Jahre das Unternehmen gründeten und erste Produkte entwickelten. Das Original im kalifornischen Palo Alto gibt es heute immer noch, die Garage gilt als «Geburtsstätte des Silicon Valley». Die beiden Firmengründer verdienten ihr Geld zu Beginn allerdings noch mit dem Bau von Audio-Oszillatoren und gewannen die Walt-Disney-Studios als ersten Grosskunden.

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Vor 80 Jahren gründeten Bill Hewlett und David Packard in einer Garage in Palo Alto die Firma HP. Zum Firmenjubiläum zeigt der Tech-Konzern, wie es damals in der «Geburtsstätte des Silicon Valley» ausgesehen hat.

Sicherheitsfeature mit KI

Lazaridis sprach aber nicht nur über die Vergangenheit, sondern auch über die Strategie für die Zukunft. HP wolle etwa das Consumer-Geschäft revitalisieren oder im Bereich der Premium- und Gaming-PCs wachsen. Punkten will das Unternehmen bei seiner Kundschaft mit dem Thema Sicherheit. 350'000 neue Varianten von Schadprogrammen tauchten täglich auf, erklärte Lazaridis in seiner Keynote. Damit HP-Kunden auch vor den neuesten Cyberbedrohungen geschützt sind, hat der Konzern am Innovation Summit eine neue Security-Lösung vorgestellt.
Alex Thatcher von HP stellte das neue Sicherheitsfeature sowie die neuen Business-Notebooks vor
Quelle: lp / NMGZ
Das Feature nennt sich «HP Sure Sense» und nutzt Deep Learning sowie künstliche Intelligenz, um Bedrohungen besser erkennen zu können. Wie Alex Thatcher, HPs Director New Product Introduction, erklärte, trainierten die Entwickler dazu die Software mit Terabytes an Daten zu Schadprogrammen. Wie er verspricht, soll die hauseigene Sicherheitslösung darauf basierend 99 Prozent aller Malware in einer durchschnittlichen Zeit von 20 Millisekunden erkennen können – und das bei einer CPU-Last von nur einem Prozent. Thatcher zufolge ist Sure Sense jedoch nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung für den Windows Defender oder Antivirensoftware gedacht. So beeinflusse der Launch der Lösung auch nicht die Partnerschaft von HP mit der Security-Firma McAfee, sagte er.

Business-Notebooks im Anflug

Am Event präsentierte der Hersteller zusätzlich eine Reihe von brandneuen Business-Notebooks. HP frischte unter anderem die EliteBook-800-Serie auf mit dem 830-er, dem 840-er, dem 850-er sowie dem Convertible 830 x360. Ausgerüstet wurden diese mit neuen Touch-Displays mit einer Helligkeit von bis zu 1000 Nits sowie Intel-Prozessoren der 8. Generation, die die vPro-Plattform des Herstellers unterstützen. HP schraubte bei den Geräten auch an der Konnektivität – sie verfügen neu über 4G-LTE der Gigabit-Klasse sowie Wi-Fi 6. HP überarbeitete ausserdem seine beiden mobilen Workstations der ZBook-Reihe, mit den Bezeichnungen 14u und 15u. Die Notebooks wurden für die Arbeit mit rechenintensiven Programmen wie PhotoShop, Illustrator oder AutoCAD mit stärkeren Prozessoren und Grafikkarten ausgerüstet.
In der Schweiz sind die neuen Laptops laut HP ab Juni erhältlich. Bei den neuen Geräten der EliteBook-800-Serie starten die Preise bei 1599 Franken, bei den mobilen ZBook-Workstations ebenfalls. Alle neuen Geräte werden ausserdem mit dem neuen HP Sure Sense ausgeliefert. Die Sicherheitslösung wird in der Schweiz ebenfalls im Juni lanciert.
Das neue Headset HP Reverb kommt im Mai in die Schweiz
Quelle: HP
Begutachten aus austesten konnten die Anwesenden zudem das neue VR-Headset von HP namens Reverb. Das 500 Gramm leichte Headset präsentierte der Hersteller allerdings bereits an der Partnerkonferenz Reinvent im März. Hier will HP die Konkurrenz mit besonders guter Auflösung ausstechen: Pro Auge verfügt das Headset den Spezifikationen zufolge über ein Panel von 2160 x 2160 Pixel. Der Blickwinkel liegt bei 114 Grad und die Bildwiederholfrequenz bei 90 Hertz. Das VR-Headset wird ab Mai hierzulande in einer Professional- und in einer Consumer-Edition für 649 respektive 599 Franken erhältlich sein.

3D-Druck als Treiber für die Zukunft

Wie die Keynote von EMEA-Chef Lazaridis schliesslich verdeutlichte, könnte dereinst auch der noch junge Markt des 3D-Drucks zum Kerngeschäft von HP gehören. Laut Angaben des Unternehmens wurden im vergangenen Jahr bereits mehr als 10 Millionen Teile mithilfe von HPs Multi Jet Fusion Technologie produziert. Zu den Anwendern gehört auch das Start-up Nivellmedical aus Härkingen. Das Jungunternehmen stellt herausnehmbare, transparente Zahnspangen – sogenannte Aligner – her. Diese kommen zum Einsatz, um die Zähne von Patienten in mehreren Zwischenschritten in die richtige Position zu bringen. Für die Herstellung jedes einzelnen Aligners braucht es ein hochpräzises, physisches Zahnstellungsmodell. Und dieses druckt Nivellmedical seit kurzem mithilfe eines HP Multi Jet Fusion 4200.
So sehen die Zahnspangen aus, die Nivellmedical auf Basis der Modelle aus den 3D-Druckern von HP fertigt
Quelle: HP
Gemäss Milan Stojanovic, Zahnarzt und Co-Gründer der Firma, kann er mit dem 3D-Drucker die physischen Zahnstellungsmodelle mit einer Genauigkeit von 50 bis 100 Mikrometer produzieren. Das entspreche einem Viertel der Dicke eines menschlichen Haares. Aber nicht nur das: «Wir konnten unsere Kosten für die Zahnstellungsmodelle massiv senken und die Produktionsgeschwindigkeit erhöhen», sagt Stojanovic. Deshalb lägen die Kosten für eine Behandlung mit herausnehmbaren Spangen auch rund 10 bis 20 Prozent unter jenen der klassischen Behandlungsmethode mit festgeklebten Spangen. Laut Stojanovic kann das beim Druck der Zahnstellungsmodelle nicht verwendete Material zudem vollständig wiederverwendet werden.



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