Jahresevent am Zürisee 06.07.2018, 15:51 Uhr

Ergon Informatik feiert den Sommer

Das Softwarehaus Ergon Informatik hat in Zürich mit Kunden und Partnern auf den Sommer angestossen. 350 Gäste feierten mit. Im Fokus des Events standen die Chancen von Augmented Reality im Business.
Gabriela Keller, CEO von Ergon Informatik, begrüsste rund 350 Besucher zum Jahresevent in Zürich.
(Quelle: NMGZ)
Ergon Informatik hat in Zürich sein traditionelles Sommerfest gefeiert. Kunden, Partner und Mitarbeiter trafen sich im Zürcher Lake Side zu Bier, Bytes & Beats. CEO Gabriela Keller begrüsste die rund 350 Gäste.
Derzeit fokussiere ihr Unternehmen Toptrends wie künstliche Intelligenz, Internet of Things und Augmented Reality (AR), sagte Keller in ihrer Ansprache.
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Welche Bedeutung AR im B2B-Umfeld bietet, zeigte Ergon Informatiks AR-Experte Robert Adelmann auf. Für ihn steht fest: Die Technik entwächst den Kinderschuhen und wird zunehmend professionell eingesetzt. Die Zeit hierfür sei einfach reif.
Denn die Technik wie Smartphones, Headsets, Software für die Kreation von Inhalten etc. sei verfügbar. Überdies investierten Hersteller Milliarden in das verheissungsvolle Geschäft, was zu einer die spürbaren Dynamik am Markt geführt habe.

Vom Protoypen zum Massenprodukt

AR-Experte Robert Adelmann zeigte die Möglichkeiten von Augmented Reality auf.
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Googles Glass-Headset werde bereits in der zweiten Generation in der Logistik eingesetzt. Lagerarbeiter können Pakete aus den Regalen nehmen und auf den Barcode schauen. Die Kamera in der Brille dechiffriert den Code und blendet dem Mitarbeiter lesbare Informationen ein, etwa zum Inhalt des Päcklis. Ein anderes Szenario ist der Service von Maschinen, wo Anwender mit Hilfe eingeblendeter Informationen eigenständig oder mit Hilfe zugeschalteter Experten einen Service durchführen können.
Einiges verspricht sich der AR-Experte von sogenannter weltumspannender AR. Ein Beispiel hierfür wären Pläne für Rohrleitungen, die auf das Sichtfeld eines Headsets eingeblendet werden. Auf diese Weise könnten beispielsweise städtische Versorgungstechniker die Position von im Boden verlegter Wasser- oder Stromleitungen erkennen und zwar genauer als über GPS.
Grundsätzlich seien aktuelle professionelle AR-Systeme aber eher als Prototypen anzusehen. In zwei bis drei Jahren erwartet Adelmann allerdings standardisierte Lösungen am Markt. Es lohne sich aber heute schon zu investieren und mit der Technik zu experimentieren. Denn wer erst in einigen Jahren einsteige, müsse mit starken Wettbewerbern rechnen.

Rechtliche Stolperfallen

Professor Markus Stolze, Leiter der Informatikausbildung an der Hochschule Rapperswil, warb dafür, den IT-Nachwuchs zum Studium nach Rapperswil zu senden. Denn eines ist klar: Für das künftige AR-Business werden IT-Unternehmen gut ausgebildete Fachleute benötigen.
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Ein Befürworter fand Adelmann in IT-Professor Markus Stolze von der Hochschule für Technik Rapperswil. Auch Stolze glaubt, dass in den nächsten Jahren Use Cases auch ausserhalb des Gaming-Bereichs auf den Markt kommen werden.
Bei der Entwicklung müssten auch rechtliche Bedingungen beachtet werden. Die hochgelobte Hololens von Microsoft könne etwa auf Baustellen gar nicht eingesetzt werden. Da nicht beide Augen bedeckt sein dürfen. Derartige Informationen müssten auch an die Hersteller rückgemeldet werden. Nur dadurch könnten etwaige Restriktionen in das Produktdesign der nächsten Generation von AR-Geräten einfliessen.
Für die Herstellung dieser neuartigen Lösungen braucht es Spezialisten. Die will man an der Hochschule ausbilden. «Schickt uns Eure Lernenden», sagte Stolze. Lernende im dritten und vierten Ausbildungsjahr können etwa an einem AR-Sommer-Seminar teilnehmen, an dem sie AR-Lösungen programmieren.

AR in der Praxis

Ein Praxisbeispiel, das in Zusammenarbeit mit Ergon Informatik entstand, demonstrierte David Froidevaux, Leiter Informatik bei Opo Oeschger. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vertreibt Türbeschläge an B2B-Kunden. Der Hersteller listet nach eigenen Angaben rund 60'000 verschiedene Artikel. Manche Teile sind sichtbar, andere unsichtbar.
An seiner Hausmesse präsentierte OPO Oeschger ein AR-System auf Basis des iPads. Kunden konnten vor Ort das iPad an eine Tür halten und sich passende Beschläge detailgetreu einblenden lassen, berichtete Froidevaux.
Die Vorteile einer derartigen AR-Lösung liegen auf der Hand. Statt zahlreicher Türen und Beschläge müssen zu Ausstellungen nur noch wenige Modelle mitgeführt werden. Vorstellbar wäre auch, interessierten Kunden einen Downloadlink mit den virtuellen Daten zuzusenden. Diese könnten dann vor Ort mittels AR-Einblendung eine Vorauswahl geeigneter Beschläge treffen.

AR erfordert hochwertige Grunddaten

David Froidevaux, Leiter Informatik bei OPO Oeschger, erläuterte anhand eines realen Praxisbeispiels die Möglichkeiten von Augmented Reality.
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Was banal klingt war aber in der Umsetzung nicht ganz einfach, wie Foidevaux ausführte. Denn an Daten wie Bilder und exakte Abmessungen zu gelangen, gestaltete sich schwierig. Um das Problem zu lösen, wollte das Handelsunternehmen zunächst einen 3D-Scanner anschaffen, um die Beschläge digital zu erfassen. Dies hätte aber Stunden für jedes Produkt erfordert und hohe Kosten verursacht.
Stattdessen entwickelte das Unternehmen mit Ergon Informatik Guidelines für Produktdaten. An den Regeln können sich Hersteller orientieren. Auf Basis der strukturierten Informationen können Softwareentwickler detaillierte räumliche Modelle von Produkten für AR-Anwendungen programmieren.

Sonne, Bier und Grilgenuss

Nach dem informativen Teil folgte der gesellige Part des Nachmittags. Gemäss dem Motto Bier Beats und Bytes genossen die Gäste das heisse Sommerwetter am Zürisee auf der Veranda des Lake Side bei kühlen Drinks und Grilliertem.



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