Grünes Licht 26.09.2019, 10:55 Uhr

Weko winkt Sunrise-UPC-Deal durch

Die Wettbewerbskommission winkt die Übernahme von UPC durch Sunrise durch. Der Milliarden-Deal ist damit aber noch nicht in trockenen Tüchern. Mit der Kapitalerhöhung wartet noch eine grosse Hürde.
(Quelle: Pixabay)
Von der Schweizer Wettbewerbskommission (Weko) hat Sunrise grünes Licht zum milliardenteuren Kauf von UPC bekommen. Die Genehmigung wurde ohne Bedingungen oder Auflagen erteilt. Sunrise rechnet nun bis Ende November 2019 mit dem Vollzug der Transaktion, wie die Telekomfirma mitteilte.
Sunrise werde mit dem Deal zum zweitgrössten Telekommunternehmen der Schweiz, hiess es in einer separaten Mitteilung der Weko. Aber der Zusammenschluss werde nicht zu einer gemeinsamen Marktbeherrschung mit Swisscom führen, wurde die Genehmigung begründet. Die Übernahmekommission erwarte vielmehr eine Belebung des Wettbewerbs. Denn im Gegensatz zum Zusammenschlussvorhaben Sunrise/Orange, das die Weko im April 2010 untersagt hatte, würden sich Sunrise und UPC Schweiz in vielen Bereichen ergänzen. Sunrise habe zudem angekündigt, in Zukunft Produkte zu einem günstigen Preis anbieten zu wollen, um Marktanteile zu gewinnen, schrieb die Weko.
Sunrise-Konkurrent Swisscom zeigte sich «nicht überrascht» von dem Entscheid. «Ob mit oder ohne Fusion: Der Wettbewerb in der Branche bleibt intensiv», hiess es auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. Und die Kunden würden von einem breiten Angebot zu günstigen Preisen profitieren, bestätigte auch Swisscom.

Stolperstein Kapitalerhöhung

Mit der Genehmigung der Weko stehen der Transaktion somit keine weiteren regulatorischen Hürden mehr im Weg. Ein grosser Stolperstein lauert allerdings noch. Denn die Sunrise-Aktionäre müssen einer Kapitalerhöhung um satte 4,1 Milliarden Franken zustimmen, damit Sunrise den Kauf überhaupt stemmen kann. Diese will 6,3 Milliarden Franken für UPC auf den Tisch legen.
Die Transaktion stösst allerdings bei gewichtigen Aktionären auf Ablehnung und wird von diesen bekämpft (Computerworld berichtete). Vor allem die deutsche Freenet stellt sich gegen den Deal und wird auch die Kapitalerhöhung ablehnen. Freenet hält rund 25 Prozent der Sunrise-Aktien. Unterstützt wird Freenet vom aktivistischen Investor Active Ownership Capital (AOC) und weiteren Aktionären. Neben dem Preis stören sie sich vor allem am Volumen der geplanten Kapitalerhöhung.



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