Für gut 800 Millionen Franken 08.05.2019, 08:45 Uhr

Salt verkauft Handymasten an Spanier

Salt verkauft seine Handyantennenmasten an die spanische Cellnex und macht damit Kasse.
(Quelle: pd)
Zwei Jahre nach Sunrise macht auch Salt mit dem Verkauf von Handyantennenmasten Kasse. Für 700 Millionen Euro (knapp 800 Millionen Franken) verkauft der drittgrösste Mobilfunker der Schweiz alle 2800 Masten an die spanische Cellnex.
Cellnex werde 90 Prozent an der neuen Betreiberfirma besitzen, welche die Salt-Masten in der Schweiz managen werde, teilte die spanische Firma am Dienstag in einem Communiqué mit. Salt ist mit 10 Prozent beteiligt.
Der Deal ist Bestandteil eines Paketverkaufs des Salt-Eigentümers Xavier Niel. Der französische Telekomunternehmer verkauft nicht nur in der Schweiz Antennenmasten an Cellnex, sondern auch in Frankreich und Italien, wo er den Mobilfunkanbieter Iliad besitzt.
Insgesamt übernimmt Cellnex 10'700 Masten in den drei Ländern und bezahlt dafür 2,7 Milliarden Euro. Salt und Iliad wollen mit dem Geld ihre Schulden senken und die Netze ausbauen, um im harten Wettbewerb in ihren Märkten standhalten zu können, wie sie bekannt gaben.

Miete zahlen

Im Gegenzug müssen Salt und Iliad nun Miete bezahlen. Cellnex rechnet mit 510 Millionen Euro zusätzlichem bereinigten Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) jährlich, wenn der Vertrag voll umgesetzt ist. Die Abmachung beinhaltet auch den Bau von 500 neuen Antennenmasten in der Schweiz durch Cellnex bis 2027, und 3'500 weiteren Masten in Frankreich und Italien.
Wie viel Miete davon Salt aufwerfen muss, wollte das Unternehmen auf Anfrage nicht bekannt geben. Insgesamt sei der Verkauf attraktiv, äusserte sich Salt. Pro Antenne hat Salt einen höheren Verkaufspreis herausgeholt als Sunrise seinerzeit. Ob allerdings die Vertragsbedingungen dieselben sind wie bei Sunrise, ist abgesehen von der Laufzeit nicht bekannt.
Der Salt-Vertrag habe eine Laufzeit von 20 Jahren mit einer automatischen Verlängerung um 10 Jahre, hiess es weiter. Mit dem Verkauf könne man die 4G- und 5G-Netze schneller ausbauen, weil man mehr Investitionskapazitäten zur Verfügung habe, erklärte Iliad-Chef Thomas Reynaud.



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