Studie zeigt 21.10.2019, 14:45 Uhr

Mehr Vertrauen in Roboter als in Manager

Laut Oracle-Studie bitten viele Angestellte lieber KI um Rat - Vorgesetzte brauchen Soft Skills.
Händedruck: Immer mehr Angestellte vertrauen KI
(Quelle: kiquebg/pixabay)
Mehr als die Hälfte der Angestellten weltweit vertrauen Robotern inzwischen mehr als ihren eigenen Vorgesetzten. Künstliche Intelligenz (KI) wird am Arbeitsplatz immer stärker akzeptiert und ihre Hilfe immer mehr erwünscht. Das ergibt eine Umfrage des US-Technologiekonzerns Oracle und der Beratungsfirma Future Workplace.
«Die Beziehung zwischen Menschen und Technologie wird neu definiert und Organisationen müssen den sich verändernden Erwartungen der Angestellten gerecht werden. Das Führungspersonal muss mehr Soft Skills und emotionale Intelligenz zeigen, um die Herausforderung der KI zu meistern», sagt Shaakun Khanna, Leiter der Abteilung für Human Capital Management bei Oracle im asiatischen Raum.

Hälfte arbeitet schon mit KI

An der jährlich stattfindenden Befragung haben 8370 Angestellte, Manager und Mitarbeiter von Personalabteilungen aus zehn verschiedenen Ländern teilgenommen. Jeder Zweite arbeitet demnach bereits mit einer Form von KI. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr waren es nur 32 Prozent. Vor allem in Indien ist die Arbeit mit KI alltäglich, 78 Prozent der dort befragten Angestellten sind daran gewöhnt.
Mehr als die Hälfte (64 Prozent) der Umfrageteilnehmer schenken der KI mehr Vertrauen als den eigenen Vorgesetzten. Die Hälfte fragt lieber eine Maschine um Rat als einen Manager. Laut 45 Prozent vermitteln Roboter eher unvoreingenommene Informationen als Menschen. Sie meinen auch, dass Maschinen besser Zeitpläne einhalten (34 Prozent) und Probleme lösen (29 Prozent). Doch Menschen sind für die Befragten nicht obsolet. Sie können die Gefühle anderer besser verstehen als eine Maschine (45 Prozent) und eher eine Arbeitskultur kreieren (29 Prozent).

Wunsch nach simplerer Anwendung

Die rasante Weiterentwicklung von KI überfordert allerdings auch viele. Für 76 Prozent ist es schwer, am Arbeitsplatz mitzuhalten. Sie wünschen sich möglichst simple KI-Anwendungen. 34 Prozent bevorzugen eine einfachere Benutzeroberfläche, 30 Prozent wollen ein Best-Practice-Training und weitere 30 Prozent streben nach KI, die für sie personalisiert ist. Oracle sieht es als wichtig an, die Wünsche der Angestellten zu berücksichtigen, um beim Einsatz von KI nicht zurückzufallen.

Autor(in) Georg Haas, pte



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