WEF-Studie 08.05.2018, 14:30 Uhr

Digitalisierung nützt vor allem Grosskonzernen

Mit Investitionen in digitale Technologien können Grosskonzerne ihre Gewinne in grösserem Stil maximieren als KMU. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des WEF und Accenture. Allerdings gibt es dabei auch branchenspezifische Unterschiede.
Investitionen in digitale Technologien lohnen sich vor allem für die 20 Prozent der produktivsten Firmen. Kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) drohen Wettbewerbsnachteile, wenn sie nicht aufholen, wie aus einer Studie des Weltwirtschaftsforums (WEF) hervorgeht. Den höchsten Gewinn je Mitarbeiter erzielen die Schwerindustrie und Chemie sowie die moderne Werkstoffindustrie wenn sie in digitale Technologien investieren.
Für einen Dollar, den sie für Robotik, das Internet der Dinge, Künstliche Intelligenz, Datenanalyse und Soziale Medien aufwenden, holen führende Unternehmen im Schnitt 2,6 Dollar heraus. Unter dem Strich resultieren 160 Prozent mehr Betriebsgewinn (EBITDA) pro Mitarbeiter. Dies ergab eine Studie des WEF und der Beratungsfirma Accenture, bei der 16'000 Unternehmen zwischen 2015 und 2016 untersucht wurden.

Kluft zwischen Kleinen und Grossen

Bei den KMU schaute nur 120 Prozent mehr Betriebsgewinn heraus. Wenn diese Technologien nicht breit eingesetzt würden, drohe Ungleichheiten innerhalb der einzelnen Industrien, schreiben die beiden Organisationen. «Dabei würde eine kleine Gruppe von führenden Unternehmen entstehen, und der Rest der Industrie abgehängt», heisst es weiter. Besonders KMU hätten unter Wettbewerbsnachteilen zu leiden. Auch in anderen Branchen hängt die Minderheit der produktivsten Firmen die Mehrheit ab.
Lohnend sind Digitalinvestitionen auch in der Finanzindustrie (mit 1,6 Dollar Gewinn pro Dollar Investition), der Telekommunikation und Elektrizitätsbranche. Weniger heraus schaute in den Bereichen Gesundheit, Medien und Logistik.

Langer Atem notwendig

Ein weiterer interessanter Befund: Investitionen in mehrere Digitaltechnologien führten zu drei Mal höheren Produktivitätssteigerungen als Investitionen in nur einzelne Technologien. Viele Konzernchefs wissen gemäss Accenture nicht, wie sich Digitalinvestitionen auf Wachstum und Produktivität auswirken. Es brauche einen langen Atem und und klare Ziele, damit sie verstehen können, wie verschiedene Digitaltechnologien Gewinne maximieren könnten.



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