Jacando: Die HR-Suite aus der Cloud

Fokus auf KMU

Wie Teichmann erklärt, ist es dem Start-up bereits zu Beginn seiner Geschäftstätigkeit gelungen, wichtige Pilotkunden ins Boot zu holen. Dazu gehört die Mobiliar. «Sie zeigte schon früh den Mut, ein altes, etabliertes Software-Produkt durch die Cloud-Lösung zu ersetzen.» Heute setzen nebst dem Schweizer Versicherungskonzern etwa auch Hotelleriesuisse oder der Einzelhändler Spar auf die Lösung von Jacando – ein gutes Dutzend Grossbetriebe sind es laut Teichmann insgesamt. Bei der überwiegenden Zahl der Kunden handle es sich jedoch um klassische KMU wie zum Beispiel der Schweizer Waschmaschinenhersteller Schulthess. «Für sie gab es im HR-Bereich bisher keine passende Lösung am Markt», sagt der Jacando-Gründer. Und weiter: «Lösungen wie jene von SAP sind zwar für Grossunternehmen interessant, für KMU aber meist zu teuer.» Hinzu komme, dass Cloud zurzeit sowieso ein «heisses Thema» sei. Unternehmen würden heutzutage – unabhängig von ihrer Grösse – durchs Band Möglichkeiten zum Einsatz von Cloud-Lösungen prüfen. «Während wir vor ca. zwei Jahren noch Basisunterricht in Sachen Cloud geben mussten, müssen wir heute den wenigsten erklären, was das ist.» Denn gemäss Teichmann stellt sich momentan bei vielen Unternehmen die Frage, wie die internen Prozesse zukunftssicher aufzustellen sind. «Künftig wollen wir uns besonders auf KMU-Kunden fokussieren, Rücksicht auf ihre Bedürfnisse nehmen und unsere Produkte gemeinsam mit ihnen weiterentwickeln.»
Dennis Teichmann will mit Jacando in der Schweiz und in Deutschland jährlich dreistellig wachsen
Quelle: Jacando

EU-DSGVO in Sichtweite

Ein grosses Thema sei für das Basler Jungunternehmen momentan auch die Datenschutz-Grundverordnung, wie Teichmann erklärt. Die neuen Regelungen der Europäischen Union wurden am 24. Mai 2016 verabschiedet, am 25. Mai 2018 treten sie schliesslich in Kraft. «Weil Personaldaten aber fast die sensibelsten Informationen eines Unternehmens sind, beschäftigt uns das Thema sowieso laufend. Deshalb stellen wir punkto Datenschutz schon seit jeher sehr hohe Ansprüche an uns selber und verfügen intern über entsprechende Richtlinien.» Weiter arbeite das Start-up – was die Server-Landschaft anbelange – nur mit ISO-zertifizierten Produkten. 
Im Rahmen der europäischen Datenschutz-Grundverordnung geht Jacando dennoch über die Bücher. «Obwohl unsere Prozesse konform sind, verifizieren wir aktuell mit einem externen Datenschützer erneut, ob diese allen Vorgaben entsprechen. So können wir noch rechtzeitig Anpassungen vornehmen, falls dies nötig sein sollte», sagt Teichmann. Zudem stehen den Kunden des Start-ups zwei verschiedene Cloud-Lösungen zur Auswahl – eine aus der EU und eine aus der Schweiz. Denn Kunden wie die Mobiliar oder die Gemeinde Emmen hätten die Notwendigkeit, dass ihre Daten physisch in der Schweiz gespeichert seien. Hierzulande arbeitet Jacando mit Innofield zusammen, im EU-Raum mit Amazon Web Services. 



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