27.11.2017, 13:00 Uhr

Salt droht mit Rückzug aus dem Schweizer Mobilfunkmarkt

Salt sieht sich bei der Vergabe der Mobilfunkfrequenzen gegenüber Swisscom benachteiligt. Der Telko droht nun mit einem Rückzug aus dem Schweizer Mobilfunkmarkt.
In der zweiten Jahreshälfte 2018 plant der Bund die Vergabe zusätzlicher Mobilfunkfrequenzen. Mehr Frequenzen werden aufgrund des steigenden Datenvolumens dringend nötig, weil die Provider jetzt schon an ihre Kapazitätsgrenzen stossen. Salt sieht sich jedoch bei der Vergabe von Mobilfunkfrequenzen gegenüber der Konkurrentin Swisscom benachteiligt. Der Telko droht nun, sich gänzlich aus dem Schweizer Mobilfunkmarkt zurückzuziehen, falls die Vergabe weiterhin nicht fair über die Bühne gehe, wie Salt-CEO Andreas Schönberger der NZZ am Sonntag verlauten liess.

Politisches Kalkül

Kritik übt der Telko vor allem an der gegenwärtigen Auktionspraxis. Der Vorwurf: Die Swisscom wolle ihre dominante Position zementieren, indem sie mehr Frequenzen als nötig erstehe oder die Preise zusätzlich im Bietverfahren stark in die Höhe treibe. Bei Salt verdopple sich der Datenverbrauch nach eigenen Angaben alle neun bis zehn Monate. Schönberger fordert daher ein angepasstes Auktionsverfahren mit festgelegten Preisobergrenzen. Denn würde Salt weiterhin zu wenig Frequenzen erhalten, könne dies dazu führen, dass man aus dem Schweizer Markt gedrängt werde, so Schönberger. Laut der NZZ am Sonntag steckt Salt jedoch bis zum Hals in Schulden. Experten tippen daher eher auf eine offensichtliche Strategie, um trotz knapper Kasse weiterhin an Frequenzen zu gelangen. Salt erwidert, dass das Unternehmen zurzeit wirtschaftlich sehr profitabel und finanziell gut aufgestellt sei.



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