06.02.2009, 14:08 Uhr

Globaler Handy-Markt schrumpft zweistellig

Handy-Anbieter mussten im Schlussquartal 2008 einen unerwartet starken Einbruch ihres globalen Geschäfts hinnehmen. Auch die kommenden Monate dürften für Nokia, Samsung, LG und Co. nicht einfach werden, prognostizieren die Markforscher von IDC.
Im vierten Quartal 2008 verzeichnete der globale Handy-Markt einen Rückgang von 12,6 Prozent.
IDC erwartet schwere Zeiten für den weltweiten Handy-Markt. Gegenüber dem Vorjahresquartal sind die Absatzzahlen im vierten Quartal 2008 um 12,6 Prozent gesunken. Verkauften die Hersteller zwischen Oktober und November 2007 noch insgesamt 330,8 Millionen Mobiltelefone, waren es in den entsprechenden Monaten des Folgejahres nur noch 289 Millionen Geräte. Laut Ramon Llamas, Senior Research Analyst für den Bereich Mobile Devices Technology bei IDC, sind verschiedene Faktoren für den unerwartet starken Einbruch verantwortlich: Neben der Zurückhaltung der Kunden - verursacht durch die Finanzkrise - seien unter anderem auch starke Währungsschwankungen der Grund für den Einbruch.
Allerdings waren nicht alle fünf führenden Anbieter davon betroffen. Während Branchenprimus Nokia (minus 15 Prozent), Sony Ericsson (minus 21,4 Prozent) und Motorola (minus 53 Prozent) Einbrüche ihrer Absatzzahlen im zweistelligen Prozentbereich beklagten, konnten Samsung (plus 14,1 Prozent) und LG Electronics (plus 8,4 Prozent) sogar zulegen.

Auch das Gesamtjahr 2008 lief nicht gut

Mit dem schlechten vierten Quartal fiel auch die Bilanz für das gesamte Geschäftsjahr 2008 eher ernüchternd aus. Gegenüber dem Vorjahr stand insgesamt ein Plus bei den Absatzzahlen von gerade einmal 3,5 Prozent auf 1,18 Milliarden verkaufte Mobiltelefone zu Buche - eine Enttäuschung für die in den vergangenen Jahren vom Erfolg verwöhnte Branche. Gewinner des vergangenen Jahres waren Samsung und LG Electronics, die sich mit Zuwächsen von 22 und 25,1 Prozent auf den Plätzen zwei und drei des internationalen Handy-Markts platzieren konnten. Dagegen mussten Motorola (minus 37 Prozent und Platz 4) sowie Sony Ericsson (minus 6,6 Prozent und Platz 5) rückläufige Absatzzahlen hinnehmen. Marktführer Nokia kam mit einem Plus von 7,2 Prozent noch einmal mit einem blauen Auge davon.

Markt erholt sich frühestens Ende Jahr

Der Ausblick auf das laufende Jahr verheisst nichts Gutes. IDC-Analyst Llamas geht davon aus, dass angesichts der nach wie vor vollen Lagerbestände die kommenden Monate eine grosse Herausforderung für den gesamten Handy-Markt bedeuten. Mit einer Erholung sei frühestens Ende des Jahres beziehungsweise Anfang 2010 zu rechnen. Einziger Lichtblick sei derzeit das Smartphone-Segment. Gegenüber 2007 habe diese Produktgruppe nach Stückzahlen im vergangenen Jahr um 22,5 Prozent zulegen können. Neue Services sowie günstigere mobile Datentarife könnten nach Einschätzung von IDC auch im laufenden Jahr für weiteres Wachstum im Smartphone-Geschäft sorgen.



Das könnte Sie auch interessieren