Amazon verklagt Schweizer Start-up

Der Online-Händler Amazon zieht in den USA gegen das Schweizer Start-up Amazee vor Gericht. Grund ist die ähnliche Namensgebung, die laut Amazon schnell zur Verwechslung führen könne. Amazee wiederum kann das nicht nachvollziehen, zumal sich die Online-Plattform in einem anderen Geschäftsfeld bewegt und eine Expansion in den E-Commerce-Bereich absolut nicht geplant sei, wie die Zürcher betonen. Amazee bietet ein Online-Portal, auf der soziale Projekte in internationaler Zusammenarbeit verwaltet werden können. Amazee ist damit eine Art Facebook für Entwicklungshelfer und karitative Organisationen.

Verwechslungsgefahr besteht laut Amazee schon allein aufgrund des Bekanntheitsgrades von Amazon nicht. Hinzu komme, dass der Namensursprung ein anderer und auch die Aussprache unterschiedlich sei. Amazee versteht sich als Abwandlung des englischen Wortes "amazing", Amazon hingegen bezieht sich auf den südamerikanischen Fluss. "Eigentlich sollten wir es als Kompliment auffassen, dass Amazon unsere kleine Firma für gefährlich genug erachtet, um in den USA gegen die Eintragung unserer Marke vorzugehen und zusätzlich die Löschung der Schweizer Marke zu fordern", sagt Gregory Gerhardt, CEO von Amazee. Tatsächlich sei es jedoch ärgerlich, dass Amazon mit diesem Verfahren die beschränkten Ressourcen des Schweizer Unternehmens binde.

Weil sich das in Zürich beheimatete Start-up-Unternehmen nicht einfach mit der Klage abfinden will, hat Amazee für den weiteren Prozessverlauf ein eigenes Online-Projekt auf die Beine gestellt. Auf einer Webseite der Firma soll laufend über das Verfahren informiert werden. Interessierte, die dem Projekt beitreten, können sich dort zu Wort melden bzw. darüber abstimmen, inwiefern eine Verwechslungsgefahr zwischen den beiden Unternehmen besteht.