06.03.2006, 15:38 Uhr

Netzwerk für die Teilchenspalter

Die Daten aus dem Large Hadron Collider am Genfer Kernforschungszentrum Cern werden künftig durch Procurve-Switches geleitet. Doch die Teilchenspalter haben hohe Ansprüche.
Procurve liefert die Vernetzung für den Large Hadron Collider am Genfer Cern.
Der Zuliefervertrag mit dem Forschungszentrum Cern ist nur ein Teil einer umfassenden Partnerschaft zwischen der Netzwerkabteilung von Hewlett-Packard, Procurve, und den Teilchenspaltern aus Genf. Während Procurve sich den Sonderwünschen der Forscher annimmt, prüft die Systems and Networking Group am Cern, die für die Datenvernetzung zuständig ist, die Produkte auf Herz und Nieren. Deshalb darf Procurve ihren Switches künftig quai das Label ,,Cern geprüft" aufpressen, was der Cisco-Konkurrentin gemäss eigenen Aussagen einen enormen Image-Schub bringen soll. Dies betont auch Procurves Chef fürs globale Marketing Amol Mitra: ,,Das Cern ist für uns ganz klar ein Prestige-Projekt." Die Partnerschaft in Genf gehe weit über einen einfachen Grossauftrag hinaus, so Mitra. ,,Das Cern hat eine Ausstrahlung von internationalem Format und ausserdem enorm hohe und untypische Ansprüche."
Auch Gabriela Bühlmann, die bei Procurve Schweiz das Projekt von Anfang an betreut hat, sieht die grosse Herausforderung darin, die eigenen Produkte auf die Cern-Anforderungen zuzuschneidern. ,,Procurve war als Netzwerk-Dienstleisterin vorher im unteren KMU-Segment angesiedelt", so Bühlmann, ,,das Cern-Projekt ist die Riesenchance, uns im Bereich für Grossunternehmen zu beweisen". Die Testerfahrungen im Cern seien ausserordentlich wertvoll. ,,Die Techniker in Genf können beispielsweise Datenströme von bis zu 2,7 Terrabyte aufbauen, wie es uns in unserer eigenen Entwicklungsabteilung gar nicht möglich wäre." Man habe aufgrund des Cern-Abkommens bereits schon mehrere grosse Deals gewinnen können, versichert Bühlmann. Es fordere von der eigenen Entwicklungsabteilung zwar viel Flexibilität, doch für die wertvollen Testergebnisse und Erfahrungsberichte lasse man sich gern darauf ein. Bis Mitte 2006 soll die Umsetzung aller Cern-Spezialanforderungen beendet sein.
Welchen Ansprüchen ein Netzwerk für die Genfer Teilchenforscher gerecht werden muss lesen Sie in Computerworld 10 vom 10. März 2006.
David Witassek



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