Eine Million abgeschnitten 25.06.2019, 06:55 Uhr

Myanmar zieht Internet-Stecker

In einem Teil Myanmars haben auf Geheiss der Regierung die Telekomfirmen mehr als eine Million Leute vom Internet abgeschnitten.
Aung San Suu Kyi: Ihre Regierung veranlasste die Internet-Sperre in der myanmarischen Provinz Rakhine
(Quelle: WEF)
Auf Anweisung der Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi sind in Myanmar mehr als eine Million Menschen vom Internet abgeschnitten. Im Bundesstaat Rakhine kappten vier Telekom-Unternehmen nach Aufforderung des Kommunikationsministeriums den Zugang.
Die Unterbrechung dauert bereits seit Freitag vergangener Woche. Menschenrechtler äusserten am Dienstag Protest gegen die Unterdrückung von Informationen.
Das Kommunikationsministerium liess offen, wie lange die Blockade dauern soll. Ein Sprecher sagte, das Internet werde wieder zugänglich sein, «wenn Friede und Ordnung in der Region wieder hergestellt sind». Das Telefonieren und das Versenden von Sprachnachrichten sind weiterhin möglich.
In der Region bekämpfen sich seit vielen Jahren islamische Rebellen und das Militär. Mehr als 750'000 Angehörige der muslimischen Minderheit der Rohingya sind seit 2017 aus Furcht vor brutaler Gewalt durch die Armee bereits ins Nachbarland Bangladesch geflohen.
Die Vereinten Nationen sprechen von Völkermord. In Myanmar (ehemals: Birma) ist die grosse Mehrheit der Bevölkerung buddhistischen Glaubens.



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