Daten als hochwertiges Gut 18.07.2019, 11:45 Uhr

Die Kontrolle behalten durch Data Governance

Daten sind das neue Gold für Unternehmen. Aber um diese Informationen optimal zu nutzen, zugleich aber kein Risiko einzugehen, gibt es einiges zu beachten.
(Quelle: Franki Chamaki / Unsplash)
Marketing-Fachleute von IT-Firmen und Marktforscher werden nicht müde, die Vorzüge des digitalen Zeitalters für Unternehmen zu beschwören. Daten sind Grundlage für neue Geschäftsmodelle und Einnahmequellen, so eine gängige These. Doch damit Unternehmen den Datenschatz heben können, müssen sie lernen, mit der steigenden Flut von Informationen umzugehen.
Unternehmen setzen Data-Governance-Tools hauptsächlich aufgrund von Datenschutz- und Compliance-Anforderungen ein
Quelle: Teknowlog / PAC
Und hier kommt die sogenannte Data Govenrnance ins Spiel. Darüber, was Data Governance ist, gibt es jedoch unterschiedliche Auffassungen. Das fängt schon beim Begriff an. Etliche Fachleute und Anbieter von Data-Governance-Lösungen verwenden mittlerweile die Bezeichnung Information Governance. Dies soll unterstreichen, dass nicht Daten im Mittelpunkt stehen, sondern gewissermassen ein höherwertiges Gut: Erkenntnisse und Analyseergebnisse, die sich aus der Auswertung und Interpretation von Daten ergeben.
Es geht also nicht nur um das Erfassen, Klassifizieren und Schützen von Daten. Vielmehr werden Data und Information Governance als Mittel gesehen, um Informationen in ein Wirtschaftsgut zu transformieren. In diese Richtung zielt auch die Argumentation von Adam Famularo, Chief Executive Officer bei Erwin, einem Unternehmen, das sich auf Data Governance spezialisiert hat: «Data Governance ist mehr als Compliance. Unternehmen, die eine Vorreiterrolle einnehmen, verwandeln Datenbestände in einen Wettbewerbsvorteil und verfolgen einen Data-Intelligence-Ansatz.»
“Ein Aspekt von Data Governance ist die Verfügbarkeit von Daten. Wenn Informationen Mitarbeitern nicht in der richtigen Form zur Verfügung stehen, wirkt sich das negativ auf deren Produktivität aus„
Jonathan Lacefield, Senior Director Product Management bei DataStax
Konkreter wird Andreas Gillhuber, Co-CEO der Münchner Data- und KI-Beratungsfirma Alexander Thamm: «Kurz gesagt kann man bei Data Governance von der Vorgabe einzuhaltender Regeln im Umgang mit einem definierten Datenspektrum sprechen. Data Governance übernimmt damit die vielfältigen Aufgaben der Planung, Kontrolle und Bereitstellung von Daten.» Dieser Ansatz bilde den Rahmen für die sichere, rechtlich legitimierte und effiziente Nutzung von Daten. «Ausserdem sorgt Data Governance für die Einhaltung wichtiger Standards, etwa auf Gebieten wie Qualität, Sicherheit, Datenerfassung und Prozessen», so Gillhuber weiter.
“Kurz gesagt kann man bei Data Governance von der Vorgabe einzuhaltender Regeln im Umgang mit einem definierten Datenspektrum sprechen„
Andreas Gillhuber, Co-CEO bei Alexander Thamm
Auf einen weiteren Punkt weist Jonathan Lacefield hin, Senior Director Product Management bei DataStax, einem Anbieter von Datenbanken und Data-Governance-Tools: «Ein wichtiger Aspekt von Data Governance ist die Verfügbarkeit von Daten. Wenn Informationen Mitarbeitern nicht in der richtigen Form zur Verfügung stehen, wirkt sich das negativ auf deren Produktivität aus. Und wenn Kunden keinen Zugang zu den gewünschten Daten haben, führt dies zu Frustration.» Dass die richtigen Daten zur passenden Zeit und in der erforderlichen Qualität am richtigen Ort bereitstehen, sei kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit.



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