20.11.2017, 18:00 Uhr

Die 10 wichtigsten Entwicklungen in der ICT-Branche

Die Digitalisierung ist in vollem Gange. Doch wohin geht die Reise? Das Marktforschungsunternehmen IDC blickt in die Kristallkugel und prognostiziert die zehn wichtigsten Entwicklungen in der ICT-Branche für die nächsten Jahre.
Cloud, Mobile, Big Data/Analytics und Social-Media-Technologien sind seit jeher Treiber der digitalen Transformation. Das Internet der Dinge sowie Augmented und Virtual Reality lieferten zusätzliche Schubkraft. Laut dem Marktforschungsunternehmen IDC wird diese Innovationskraft unter anderem durch Plattformen, offene Innovations-Ökosysteme, massives Datensharing oder auch die Blockchain-Technologie und Künstliche Intelligenz befeuert. Im Rahmen des FutureScape-Berichts haben IDCs Marktforscher die Schlüsselkomponenten ermittelt, die Unternehmen beim digitalen Wandel berücksichtigen müssen. Die folgenden zehn Entwicklungen kommen gemäss IDC in den nächsten Jahren auf die ICT-Branche zu: 1. Wer nicht dranbleibt, bleibt zurück Bis 2021 wird mindestens die Hälfte der globalen Wertschöpfung digitalisiert sein. Digitalisierte Angebote, Arbeitsweisen und Beziehungen treiben dabei in allen Branchen das Wachstum an. Wer den Zug verpasst, droht von der Konkurrenz an den Rand gedrängt zu werden und Chancen im Marktsegment nicht nutzen zu können. Bereits in den nächsten drei Jahren müssen Unternehmen gemäss den Analysten signifikante Fortschritte in Richtung «Digitale Native» vorweisen können. 2. Die IT-Architektur wird moderner und kundenorientierter Bis 2020 werden sich 60 Prozent aller Unternehmen im Prozess der Umsetzung einer moderneren und kundenorientierteren IT-Architektur befinden. Die IT der Zukunft ist im Kern modernisiert und auf eine schnelle Schaffung digitaler Produkte, Dienstleistungen und Erlebnisse ausgerichtet. Sie ist zudem datengetrieben und verfügt über offene Schnittstellen zur Anwendungsprogrammierung. Das unterstütze Firmen dabei, den Sprung in die «Digital Native»-Kategorie zu schaffen. 3. Viel Geld fliesst in die Datenwolke Bis 2021 werden Ausgaben für Cloud Services und Infrastruktur weltweit über 530 Milliarden US-Dollar betragen. Über 90 Prozent der Unternehmen werden Multiple-Cloud-Services und -Plattformen verwenden. Die Cloud wird gemäss IDC zur wichtigsten und zuverlässigsten Quelle nachhaltiger Technologieentwicklung eines Unternehmens. Das Management von Cloud-Ressourcen und die Integration von Ressourcen über Multiple-Cloud-Plattformen hinweg werde dabei entscheidend für die Leistungsfähigkeit einer IT-Organisation bei der digitalen Transformation sein. 4. KI ist auf dem Vormarsch Bis 2019 werden 40 Prozent aller Initiativen im Bereich der digitalen Transformation die eine oder andere Form der künstlichen Intelligenz (KI) nutzen. Bis 2021 wird KI in 75 Prozent der kommerziellen Unternehmensapplikationen eingesetzt werden. Für Unternehmen werde es deshalb umso wichtiger, KI in digitale Dienste oder Apps einzubinden. Ansonsten werde man mit der Innovationsgeschwindigkeit der Konkurrenz nicht lange mithalten können. IDC rät deshalb, frühzeitig Ausschau nach Ingenieuren und Datenwissenschaftlern zu halten. Nächste Seite: Die Prognosen 5 bis 10 5. Hyperagile Architekturen als Wegbereiter für neue Services Gemäss IDC wird es für Unternehmen in den kommenden Jahren immer wichtiger, für die digitale Wirtschaft neu geschaffene Services auf neue Art und Weise bereitzustellen. Somit werden bis 2021 Unternehmensapplikationen in hyperagile Architekturen überführt. 90 Prozent der Applikationen werden auf Cloud-Plattformen (PaaS) laufen, die Microservices und Cloudfunktionen nutzen. Über 95 Prozent der neuen Microservices werden in Containern bereitgestellt. 6. Augmented Reality wird zum Alltag Bis 2020 wird es zu einer Diversifizierung der Schnittstellen zwischen Mensch und Computer kommen. 25 Prozent aller im Aussendienst arbeitenden Techniker und Wissensspezialisten werden Augmented Reality verwenden, und fast 50 Prozent der neuen mobilen Apps werden überwiegend per Sprachbefehl gesteuert. Für Aussendienstmitarbeitende und Wissensarbeiter sollen künftig etwa Optionen wie Image Overlay, Zugang zu technischen Updates und visuelle Kommunikation mit Vorgesetzten und Fachspezialisten zum Alltag gehören. 7. Blockchain sorgt für digitales Vertrauen Bis 2021 werden mindestens 25 Prozent der Global-2000-Unternehmen im grossen Stil Blockchain-Dienste als Grundbaustein für ihre digitale Vertrauensstrategie einsetzen. Bereits in den nächsten 36 Monaten sollen Blockchain-Verzeichnisse und -Verbindungen langsam aber stetig wachsen. Laut den Marktforschern wird die Technologie dabei helfen, Vertrauen zu schaffen. Denn dank Blockchain gebe es immer nur einen richtigen Wissensstand, eine klar definierte Wertübertragung, eine schnellere Forderungsbegleichung sowie eindeutige Vertragsverhältnisse. Wer sich jetzt früh auf diese neue Technologie einstelle, habe die Gelegenheit, seine Position in den entsprechenden Ökosystemen zu stärken.8. Datenverarbeitung wird zum Gradmesser Auch der Wert gesammelter Daten soll in Zukunft ansteigen. IDC prognostiziert, dass bis 2020 90 Prozent aller großen Unternehmen Umsätze mit Data as a Service machen werden. Gleichzeitig soll dies künftig auch als Massstab für die Leistungsfähigkeit und den Wert eines Unternehmens dienen.9. Jede und jeder kann entwickeln Verbesserungen bei einfachen Entwicklungstools (low-code/no code) werden die Zahl der Entwickler ohne Technikhintergrund in den nächsten 36 Monaten dramatisch ansteigen lassen. Diese könnten dadurch auch ohne grosses Programmiererwissen Programme entwickeln und komplexe digitale Innovationen entwickeln. Dies bedinge allerdings, dass Unternehmen den Zugang zu solchen Werkzeugen ermöglichten und eine Kultur förderten, in der «jeder ein Entwickler» ist, sagt IDC.10. Offene Schnittstellen als Tore zur Aussenwelt Bis 2021 werden über die Hälfte der Global-2000-Unternehmen im Durchschnitt ein Drittel ihrer digitalen Dienstleistungen über offene Schnittstellen zur Anwendungsprogrammierung (API) erhalten. Unternehmen, welche diesen Trend verschlafen, werden schnell ins Abseits geraten. Denn IDCs Marktforscher gehen davon aus, dass die Pioniere der digitalen Transformation schon in den nächsten 36 Monaten verstärkt ihren Fokus und ihre Investitionen auf offene API-basierte externe Entwickler-Communities und Vertriebsnetze richten werden.



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