«Wir wollen zum SaaS-Anbieter werden»

Blick in die Zukunft

CW: Finden Sie in Root eigentlich genügend Fachkräfte?
Ackermann: Wir haben viele Mitarbeiter aus der Region. Aber nicht nur, deshalb suchen wir nicht ausschliesslich neue Mitarbeiter für den Standort Root. Mitarbeiter beispielsweise des Consultings sind praktisch nie vor Ort, sondern unterwegs bei Kunden. Darüber hinaus investieren wir in den Standort Root. Wir wollen den Kulturwandel, der über die agile Entwicklung ins restliche Unternehmen ausstrahlt, auch in unseren Räumlichkeiten wiedergeben in Form moderner Infrastruktur nach einem Open-Space-Konzept.
CW: Inwieweit kämpfen Sie mit dem Fachkräftemangel in der Branche?
Ackermann: Auch wir spüren den Fachkräftemangel in der ICT. Um gegenzusteuern, setzen wir auch auf unsere eigenen Mitarbeiter und fördern sie bei der beruflichen Weiterentwicklung. Zusätzlich rekrutieren wir intensiv Mitarbeiter. Derzeit haben wir sieben offene Stellen. Wir bilden auch Lernende aus. Diese durchlaufen verschiedene Abteilungen innerhalb des Unternehmens. Dazu gehört auch die Entwicklungsabteilung. Allerdings bilden wir keine Applikationsentwickler aus. Entwickler brauchen sehr viel tiefes technisches Wissen zum Teil über nicht mehr aktuelle Technologien, die wir für unsere Kunden weiterhin pflegen. In der Software-Entwicklung arbeiten wir immer mehr mit dem Konzern zusammen, wodurch uns 2500 Entwickler weltweit unterstützen können.
CW: Wohin entwickelt sich der Markt für Business-Software?
Ackermann: Es gibt unterschiedliche Trends, je nach Marktsegment. Was alle miteinander verbindet, ist der Megatrend digitale Transformation. Leider wird hierunter oftmals verstanden, dass man eine bestimmte Technologie einsetzt, um zu digitalisieren. In den nächsten zehn Jahren der Digitalisierung muss es darum gehen, Kunden Innovationen zu liefern und mit kompetenter Beratung zur Seite zu stehen. Ich glaube, dass wir sehr gut positioniert sind im Schweizer Markt, um das zu bieten, was es an Technik braucht, plus Beratung durch unser Partnernetzwerk sowie durch den gemeinsamen Service.
CW: Das bedeutet, die Erwartungshaltung gegenüber dem Technologieanbieter steigt?
Ackermann: Ganz klar. Wenn ich heute ein Start-up aufziehen würde, wäre das über verschiedene Länder verteilt. Das heisst, Jungunternehmen suchen nach Lösungen, die international funktionieren. Durch das Internet und die neue Generation an Unternehmen sowie durch den Fachkräftemangel, der dazu führt, dass man verteilt entwickelt, folgt, dass man auch Lohnbuchhaltungen über verschiedene Länder beherrschen muss. Dort wird sich unsere Branche hin entwickeln. Sie wird internationaler, verteilter.
CW: Manche Ihrer Vorhaben werden noch Jahre benötigen, bis sie vollumfänglich umgesetzt sind. Andere Ziele lassen sich schneller erreichen. Wo wollen Sie mit Sage Schweiz in einem Jahr stehen?
Ackermann: Ich messe mich an unserer Agenda, die wir uns für dieses Jahr gesetzt haben. Die Prioritäten darauf lauten Kundenerfolg, Innovation und Mitarbeitererfolg. Den Kundenerfolg messen wir auch an der Erneuerungsrate der Software-Abos. Diese betrug bereits im letzten Jahr sehr gute 96 Prozent. Dennoch arbeiten wir daran, diese weiter zu steigern. Wir wollen ein attraktiverer Arbeitgeber werden, unsere Mitarbeiter gezielt weiterentwickeln und die Fluktuationsrate senken. Bei der Innovation ist mir wichtig, dass wir die Strategie der Konsolidierung sowie Modernisierung umsetzen und nachhaltig weiterführen im Sinne unserer Kunden. Damit sie noch erfolgreicher sind und mit unseren Lösungen einfacher und schneller am Markt unterwegs sein können.



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