Befragung 08.08.2018, 07:23 Uhr

Fachkräftemangel: Schweizer Bewerber werden wählerisch

Der Fachkräftemangel in Branchen wie der IT dreht für einmal den Spiess um. In Vorstellungsgesprächen müssen die Unternehmer die Bewerber in den ersten Minuten für sich gewinnen, sonst hagelt's Absagen.
Im Bewerbungsgespräch muss nicht nur die Kandidatin oder der Kandidat überzeugen, sondern auch das Unternehmen
(Quelle: shutterstock.com/g-stockstudio)
Bei mehr als der Hälfte der Jobsuchenden in der Schweiz fällt die Entscheidung für oder gegen ein Unternehmen bereits nach dem ersten Vorstellungsgespräch. Mehr als jeder Sechste entscheidet sogar schon nach fünf Minuten, ob er die Stelle bei einer Zusage annehmen will oder nicht. Das zeigt die aktuelle Arbeitsmarktstudie des spezialisierten Personaldienstleisters Robert Half. Im Rahmen der repräsentativen Erhebung wurden 500 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Schweiz befragt.
Quelle: Robert Half, Arbeitsmarktstudie 2017/2018, Befragte: 500 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Schweiz

Ja nicht Erwartungen enttäuschen

«Speziell in Branchen und Bereichen, in denen der Erfolg durch den Fachkräftemangel bedroht ist, hat sich die Bewerbungssituation de facto umgedreht. Nicht nur die Bewerber müssen sich gut präsentieren. Vielmehr müssen die Unternehmen gezielt an potentielle Job-Kandidaten herantreten und sie schnell von sich überzeugen», sagt Sven Hennige, Senior Managing Director bei Robert Half. «Für die Unternehmen gilt derselbe Rat wie für Bewerber: Bleiben Sie in Kontakt und fragen Sie wenige Tage nach dem Bewerbungsgespräch nach, ob der Kandidat weiterhin Interesse an der Stelle hat», rät Hennige. Dadurch lasse sich der passende Mitarbeiter schneller aus dem Kandidatenpool herausfiltern.

Kündigung oft nach einem Monat

Damit aber nicht genug: Wenn der neue Job die Erwartungen nicht erfüllt, besteht die Gefahr, dass der Arbeitnehmer die Stelle innerhalb des ersten Monats wieder kündigt. Für fast jeden Zweiten (46 Prozent) wären andere Aufgaben als die ursprünglich ausgeschriebenen das entsprechende K.-o.-Kriterium, für 45 Prozent ein schlechtes Management. 38 Prozent würden kündigen, wenn die Unternehmenskultur nicht passt. Fast ein Drittel (28 Prozent) würde schnell wieder das Unternehmen verlassen, wenn die Einarbeitung nicht optimal erfolgt.
Sven Hennige
Quelle: pd
«Unternehmen, die im Bewerbungsgespräch ehrlich und offen kommunizieren, was auf die Kandidaten zukommt, können die Gefahr einer raschen Kündigung nach der Einstellung verringern. Besonders hilfreich für die Entscheidungsfindung beider Parteien sind Probearbeitstage», empfiehlt Hennige. «Beide Seiten können nach der gemeinsamen Arbeit besser abschätzen, ob die Unternehmenskultur passt und die Aufgaben so sind wie erwartet», ergänzt er.
Eine kritische Phase beginnt auch nach dem Stellenantritt. «Tritt ein neuer Arbeitnehmer eine Stelle an, ist eine gut strukturierte Einarbeitung besonders wichtig», rät der Robert-Half-Mann. «Wenn Arbeits- und Entscheidungsprozesse schnell geläufig sind, kann der neue Mitarbeiter rasch einen produktiven Beitrag leisten.»

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