Zehnfache Surf-Geschwindigkeit 15.11.2019, 10:30 Uhr

Swisscom zündet den Turbo und lanciert neue Hardware

Swisscom lanciert eine neue TV Box mit eigenem Smart Assistant und Streaming-Integration. Zudem verzehnfacht der Telko seine Internet-Geschwindigkeit und hat dafür die neue Internetbox 3 und die WLAN Box 2 vorgestellt.
Die neue Swisscom Box gleicht optisch stark dem Google HomePod
(Quelle: Swisscom)
Die Swisscom hat an einem Medienanlass in Zürich ein regelrechtes Feuerwerk an neuen Geräten, und Services gezündet. Zum einen hat der Branchenprimus mitgeteilt, dass Swisscom Kunden mit FTTH-Anschluss (und solche, die es werden wollen) ab März kommenden Jahres einen Surfspeed von bis zu 10 Gbit/s erwarten können. Nebst FTTH-Anbindung ist dafür lediglich ein Internet L Abo von Nöten – und die neue Swisscom Internet Box 3. Für das Speed-Upgrade stünden keine Mehrkosten an. 
Die neue Internet Box im schmal gestalteten Design
Quelle: Swisscom
Die Internet Box 3 unterstützt den neuen WiFi 6 Standard, der eine verbesserte Reichweite, einen höheren Datendurchsatz und mehr Kapazität für gleichzeitig ansteuerbare Geräte bietet. Zusammen mit der neu aufgelegten Swisscom App können so auch andere Smartgeräte gesteuert werden. Darüber hinaus umfasst sie die üblichen und beliebten Features des Vorgängermodells. Die Internet Box 3 ist bereits ab kommendem Montag erhältlich und schlägt für Bestandskunden (M oder L Abo) mit 99 Franken zu Buche. Für Neukunden mit den jeweiligen Abos ist sie kostenlos.
Gleichzeitig präsentierte Dirk Wierzbitzki, Leiter Products und Marketing bei Swisscom, die neue WLAN Box 2. Diese fungiert als Connector zwischen Internet- und TV-Box, als WLAN-Access-Point und als Repeater. Auch die WLAN-Box 2 unterstützt den WiFi 6 Standard.

«Hey Swisscom»

Als inoffizieller Star des Tages wurde die neue TV-Box der Swisscom vorgestellt. Diese heisst nun Swisscom Box, da – wie Wierzbitzki sagt – die neuen Aufgaben des Geräts weit über die TV-Kontrolle hinausgehen. Analog Alexa, Siri und Co. ist die Swisscom Box komplett per Stimme steuerbar. Es wird keine Fernbedienung mehr benötigt (trotzdem wird eine mitgeliefert). 
Die Swisscom Box, die farblich dem Google HomePod nachempfunden ist, ist voll auf Smart Home ausgerichtet. Geräte wie etwa Smartspeaker von Sonos, smarte Glühbirnen von Philips oder Ikea, aber auch die WLAN-fähige Kaffeemaschine können eingebunden und per Sprachbefehl gesteuert werden. Dies funktioniert vorübergehend auf Englisch, Französisch, Italienisch und Hochdeutsch. Schweizerdeutsch sei aber bereits in einer Beta-Phase (ich freue mich bereits, die Schweizerdeutsch-Funktion dem Idiom meiner Bekannten aus dem Sensebezirk und dem Wallis auszusetzen).

Neues Betriebssystem für Swisscom Box

Die neue TV Box heisst Swisscom Box und lässt sich per Stimme steuern
Quelle: Swisscom
Aber auch Software-basierend können Befehle erteilt werden – allem voran natürlich den TV-gebundenen Funktionen wie die Senderwahl «Hey Swisscom, schalte auf SRF 1», «zeige Kinderfilme» oder aber der neuste Clou: «Hey Swisscom Play next». Dieser Befehl bewirkt bei aufgenommenen Sendungen, dass die Werbung automatisch übersprungen wird und die Aufnahme punktgenau an die Stelle springt, an der die Serie oder der Film weitergeht. 
Selbstverständlich kann der Assistent auch alltägliche Sachen, wie die Wetterprognose oder das Passwort des Gäste-WLANs anzeigen und ähnliches. Er tut dies über den TV-Bildschirm, sodass nicht etwa der Nachbar das WLAN-Passwort durch die ringhörige Wand erfährt. Alle Befehle werden mit dem Schlüsselwort «Hey Swisscom» ausgelöst. Möchte man die Box generell lieber mit der Fernbedienung steuern und lehnt eine Sprachsteuerung ab, gibt es einen Aus-Schalter, der den Assistenten, respektive das Mikrofon komplett abstellt.
Das Betriebssystem wird neu – OS4 kommt auch auf die alte TV Box
Quelle: Swisscom
Einige der Funktionen werden auch auf der alten TV-Box ausgerollt – denn diese wird in Kürze auf das neue OS4 aktualisiert. Serienaufnahmen über verschiedene Sender hinweg, das Überspringen von Werbung und das Starten von Inhalten der Streaming-Anbieter Sky, Netflix, Dazn oder Spotify werden möglich sein – die entsprechenden Dritt-Apps werden nämlich nativ in die neue Oberfläche eingebunden. Das Update für die alten Boxen wird Anfang 2020 eingespielt.
Die Swisscom Box wird für Neukunden ab Montag automatisch mitgeliefert – ab Swisscom TV M oder höher. Für Besitzer der alten Box werden 129 Franken fällig, wenn sie sich die neuste Box holen möchten.

5G-Planung im Soll – trotz Moratorien

Zu Beginn und doch quasi als Randnotiz, spricht Swisscom-CEO Urs Schäppi über 5G. Er räumt ein, dass die vielen Moratorien und der Widerstand gegen die neue Technologie beim Ausbau Mühe bereiten. Dennoch sieht er keine Gefahr für das nächste Etappenziel: eine 90-prozentige 5G-Netzabdeckung in der Schweiz bis Jahresende.



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