05.02.2006, 19:30 Uhr

Mini-Margen plagen PC-Bauer

Der Schweizer PC-Markt ist stückzahlenmässig 2005 tüchtig gewachsen. Schrumpfmargen lassen die Hersteller aber darben.
Die Schweizer Kassen der PC-Hersteller klingelten im letzten Jahr zwar ganz ordentlich. Unterm Strich ist den Unternehmen infolge starken Preiszerfalls und entsprechenden Mini-Margen vom Umsatz aber kaum etwas übrig geblieben. Zu diesem Schluss kommt der Branchenexperte und Zählmeister der helvetischen IT-Branche Robert Weiss in der 17. Ausgabe seines jährlichen Marktreports «Weissbuch». Diesem zufolge sind im vergangenen Jahr rund 1,486 Millionen PC über die hiesigen Ladentische gegangen - dies entspricht einem Wachstum von 13,7 Prozent gegenüber 2004. Mit diesen Absätzen haben die Hersteller einen Umsatz von 2,197 Milliarden Franken und damit gerade einmal 2,6 Prozent mehr als im Vorjahr generiert. Kein Wunder, schliesslich sind die Durchschnittspreise 2005 weiter in den Keller gerutscht: Für einen Desktop-PC musste man 2005 im Schnitt 1274 Franken hinblättern - 6,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Für einen Laptop wurden durchschnittlich 1855 Franken und damit 10,3 Prozent weniger als 2004 fällig. Zugelegt hat vor allem das Notebook-Segment: Hier wurden mit 652000 Geräten fast 26 Prozent mehr abgesetzt als im Jahr zuvor. «2007 werden die Laptop-Absätze erstmals mit jenen der Desktoprechner gleichziehen», kommentiert Weiss diesen Trend. Die Desktops legten derweil nur um 5,7 Prozent auf 834000 verkaufte Rechner zu. Dass dieses Segment überhaupt wachsen konnte, haben die Hersteller den Unternehmensanwendern zu verdanken: Sie haben 2005 rund acht Prozent mehr fest installierte Arbeitsrechner angeschafft. Den Titel der Schweizer Branchenprimadonna hat sich gemäss dem Weiss"schen Zählwerk einmal mehr Hewlett-Packard (HP) geholt. Sie verkaufte 308171 Computer - 9,7 Prozent mehr als 2004 - und sicherte sich damit einen Marktanteil von 20,7 Prozent. Extrem dicht auf den Fersen ist ihr inzwischen Dell: Die texanische Direktverkäuferin hat 2005 in der Schweiz 299000 Geräte an den Mann gebracht - das sind satte 33,5 Prozent mehr als im Vorjahr - und hält damit 20,1 Prozent des Markts. «Mit ziemlicher Sicherheit wird Dell heuer HP überholen und zur Nummer eins aufsteigen», weissagt Weiss. Federn lassen mussten hingegen die Assemblierer: Sie konnten zwar ihre Umsätze im Mobile-Bereich von 72 auf 103 Millionen Franken hochschrauben. Dieser Umstand vermochte aber den starken Rückgang im Desktop-Bereich um über 26 Prozent auf 213 Millionen Franken nicht auszugleichen, so dass unterm Strich ein Umsatzminus von 8,1 Prozent steht. Die helvetischen PC-Bauer schraubten 2005 insgesamt 227000 Rechner zusammen - rund 8,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Damit rutscht ihr Anteil am Gesamtmarkt von 19 auf 15,3 Prozent.
David Witassek



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