10.02.2006, 05:53 Uhr

Assemblierer auf Tauchstation

Der Anteil der Schweizer Assemblierer am PC-Markt ist 2005 abermals gesun­­ken. Für Littlebit-Chef Patrick Matzinger kein Grund zur Panik.
Der Anteil der Assemblierer am PC-Gesamtmarkt nimmt kontinuierlich ab.
Bereits zum vierten Mal in Folge haben die Schweizer Assemblierer Anteile am PC-Gesamtmarkt eingebüsst. 2001 ging noch jeder vierte Computer über den Ladentisch der heimischen PC-Bauer. Im letzten Jahr war es gerade noch knapp jeder sechste. Die Zahlen hat Branchenexperte Robert Weiss erhoben und in seinem alljährlich erscheinenden «Weissbuch» publiziert. Vor allem die Desktop-Systeme seien für diesen Rückgang verantwortlich, erklärt Weiss. Der Anteil fiel in den letzten drei Jahren von 28,9 auf 21 Prozent oder von 215"000 auf 175"000 Einheiten, währenddem die Notebooks im selben Zeitraum von 5 auf 8,1 Prozent oder von 33"000 auf 52"000 Geräte zulegten.
Der Zählmeister der Schweizer IT-Landschaft glaubt deshalb, dass mobile Systeme bei den Assemblierern an Bedeutung gewinnen werden. «Der Wettbewerb wird härter», meint Weiss, «die hiesigen Assemblierer müssen vermehrt gegen Billigangebote aus dem nahen und fernen Ausland antreten.»
Dem widerspricht Littlebit-Chef Patrick Matzinger: «Der Absturz bei den Desktop-Systemen ist zum grössten Teil auf den Rückzug der Detailhändlerin Manor zurückzuführen.» Auch die Billigangebote aus dem Ausland beängstigen den Hünenberger nicht. Der Zusammenbau eines Systems koste hierzulande zwar zwischen 20 und 30 Franken, was rund fünf bis sechs Mal mehr sei als in China. Dafür könne bei der Logistik gespart werden, meint Matzinger. Darüber hinaus gewinne man mit heimischer Produktion an Flexibilität. Littlebit bietet erst seit einem halben Jahr eigene Desktops an. Trotzdem rechnet Matzinger für das laufende Jahr bereits mit einem Absatz von 30000 Rechnern. Dass eine Konzentration auf wenige grosse Assemblierer stattfindet, darin sind sich Weiss und Matzinger einig. Kleine und mittlere mit weniger als 1000 Stück pro Jahr geraten zunehmend unter Druck.
Bei den Notebooks hat sich Littlebit auf Highend-Geräte spezialisiert. An Einstiegsgeräten, wie sie bereits vor zwei Jahren von Gericom angeboten wurden, sei nicht viel zu verdienen. Zum einen liegt es daran, dass in Notebooks viel weniger Komponenten verbaut würden als in Desktops. Zum anderen wird knapp die Hälfte des Endpreises durch Display und CPU bestimmt. Für 2006 rechnet Matzinger mit einem Verkauf von rund 10000 Geräten.
Fredy Haag



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